Dem Herrn Paulsen sein Kiosk |
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Mittwoch, 28. Dezember 2005
Wir sind schon Weltmeister! (Hannover hilf!)
herr paulsen
12:10h
Ja, unglaublich aber wahr, wir sind Weltmeister! Und das schon seit Mitte Oktober! Da es sich aber beim Worlclash 2005 in New York um die Weltmeisterschaft der besten Dancehall & Reggae-Soundsystems handelte, ist diese Neuigkeit bislang an großen Teilen der Deutschen Bevölkerung vorbei gegangen. Ich sags ja immer wieder, Reggae macht einsam. Dabei geschah am 09.10.2005 in Brooklyns Elite Ark eine Sensation. Nicht nur, das erstmals in der Geschichte des Worldclash die Trophäe an ein Deutsches Soundsystem ging, nein, der siegreiche Sentinel-Sound aus Stuttgart ist zudem komplett weißer Hautfarbe und damit nicht genug, bei Sentinel steht eine Frau an den Turntables, Selectress Nadia! Das ein weiblicher Selecta einen Sound zum Weltmeistertitel führt, war bislang wesentlich undenkbarer als der Gedanke an einen weiblichen Bundeskanzler. Mit einem Koffer voll Dub Plates im Gegenwert eines Mittel- bis Großklassewagens spielten Sentinel die Soundsystems Black Kat, Bass Odyssey (beide aus Jamaika), Mighty Crown (Japan), Desert Storm (Kanada) und Immortal (England) an die Wand. Wer die im Genaueren sind sprengt den Rahmen eines Blog-Eintrages, lassen Sie sich aber gesagt sein, es sind allesamt Giganten, allein Black Kat dominierte mehrere Jahre den Worldclash. Deutsche Gründlichkeit (niedlich aber wirkungsvoll: durchnummerierte Platten), die konzentrierte Sensibilität für Massive (Publikum) und Gegner und eben dieser prall gefüllte Dub Plate Koffer sorgten für die Entscheidung. Und wann kommt der Bus, werden sich jetzt manche fragen, mit den Leuten die das interessiert? Und warum berichtet Paulsen von einem Worldclash der zwei Monate zurück liegt und das auch noch wo er doch gerade in der Reggae-Winterpause ist? Weil Sentinel jetzt ausgebucht ist, für die nächsten zwei Jahre. Weil Sentinel auf Welttournee gehen und weil es darum demnächst letztmalig für lange Zeit, in Deutschland die Möglichkeit gibt Sentinel live zu sehen und in den geschmeidigen Dub Plate Koffer aus New York rein zu hören. Die Weltmeister live: 05.01.2006 06.01.2006 07.01.2006 Wenn Sie noch nie einen Clash besucht, ein Soundsystem live erlebt haben, hier bekommen sie das Beste. PS: Ich werde mir die Show in Hannover ansehen. Per Google ergab sich nur ein dürres Bild des Ladens „Deja Vu“ in der Windmühlenstrasse. Telefonrecherche bei einem Hannoveraner Freund auch nur mit mäßigem Erfolg: „Der Laden macht nur einmal im Monat auf, special interest Veranstaltungen, Hannoveraner gehen da eher nicht hin, zu progressiv.“ Hannover hilf! Danke! .......................................ritsch. Links zum Thema: Sentinel: http://www.sentinelsound.de/ Die Zeitschrift „riddim“ über den Worldclash: http://www.riddim.de/new.php?id=133 Ausführlicher Bericht über den Worldclash, sowie ein Interview mit Sentinel gibt es in der aktuellen Ausgabe der „riddim“. Auf der beigelegten CD im Heft findet sich ein Dub Plate Mix von Sentinel. ... Link Mittwoch, 21. Dezember 2005
Lasst uns dick & glücklich sein
herr paulsen
09:37h
Gestern Nacht überrollte kurz vor dem Einschlafen eine Panikwelle meinen ohnehin schon altersgebeutelten Körper. Gleich ist Weihnachten.Und bis zu zehn Personen gilt es drei Tage lang zu bekochen. Und beim Kochen habe ich ja ordentlich einen an der Waffel, mal einfach so was Kleines zaubern ist nicht. Nun steht seit gestern die Speisefolge und nicht ganz zu unrecht schwemmte die nächtliche Panikwelle ein paar Fragen in mein Bettchen. Hab ich mich übernommen? Ist das überhaupt zu schaffen? Kann ich nicht auch einfach Würstchen heiß machen? 22. Dezember 23.Dezember 24.Dezember Abends dann asiatisch gebeizter Lachs mit Safran-Aioli. Einer meiner Klassiker. Funktioniert wie Gravad Lachs, also Salz-Zucker-Mischung (2:1), aber anstatt mit Dill und Zitrone beize ich den Fisch mit Zitronengras, Limette, Sojasauce und Ingwer. Thunfisch-Carpaccio mit Wasabi-Schaum. Rock! Der Thunfisch wird sekundenlang in Zitronenpfeffer und Chili kurz scharf angebraten, dann wird der Garprozess im Tiefkühler gestoppt. Roh aufgeschnitten, Wasabi-Schaum dazu. Spanferkelsülze mit Meerettich-Schmand und Röstkartoffeln. Mutter hat Weihnachten immer lecker Sülze mit Kalb und Schweinefleisch, Gemüsewürfeln und Gurkenwürfeln gemacht in lecker Kräutergelee.Hat außer mir niemand gemocht, alle haben immer Lachs gegessen. Ich versuche mich dieses Jahr an der Edel-Variante und bin gespannt wie Jamie Oliver bei seinem "School Dinner". 25. Dezember Marzipanmousse mit Hagebuttensauce Marzipan-Mousse mit Hagebuttensauce 3 Blatt Gelatine in kaltem Wasser einweichen. 1 Vanilleschote längs halbieren, das Mark herausschaben und mit 200 ml Sahne mit dem Handrührgerät steif schlagen. 50 g Marzipan-Rohmasse in feinen Flöckchen mit 1 Eigelb (m), 50 g Puderzucker und 4 El Amaretto in einem Schlagkessel über einem heißen Wasserbad mit dem Handrührgerät dicklich cremig aufschlagen. Ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Vom Wasserbad nehmen und 1 El Sauerrahm unterrühren. Die Sahne unter die Creme heben und vorsichtig glatt rühren. Masse in 4 kalt ausgespülte Portionsförmchen füllen und 6-8 Stunden abgedeckt kalt stellen. 150 g Hagebuttenmarmelade mit 3 El heißem Wasser zu einer dickflüssigen Sauce verrühren. 40 g Zartbitterschokolade fein raspeln. Portionsförmchen in heißes Wasser tauchen, die Ränder der Mousse mit einem Messer lösen und auf Teller stürzen. Mit Hagebuttensauce und Schokostreuseln servieren. (Bild siehe oben) 26. Dezember Alles in allem, glaube ich, habe ich in den nächsten Tagen ein Problem. Darum wünsche ich Ihnen allen vorsichtshalber jetzt schon mal ein fröhliches, genußvolles Weihnachtsfest! ... Link Montag, 19. Dezember 2005
Huch, ein Preis!
herr paulsen
09:19h
Da sitz ich gerade hier mit nem dicken Kopf von der Kaffee.Satz.Lesen-Aftershow-Party beim morgendlichen Milchkaffee und kuck mal so in meine Referres, wer da von wo zu Besuch kommt und da kommen eine Menge Leute von einer bestimten Seite, ich klick da so drauf und bumms, Preis gewonnen. Ja, ich. Und zwar beim esib-blindgifaward. Mein Text Sille kauft nen Weihnachtsbaum wurde dort per Losverfahren in der Kategorie "Witzigster/Interessantester Blogeintrag im Dezember" zu eben diesem erklärt. Einen Preis per Losverfahren zu gewinnen ist eine erschütternde Erfahrung, aber Malcom findet in seiner Preisverleihungs-Laudatio so schmeichelhafte wie völlig übertriebene Worte für mich, dass ich jetzt gleich zur Arbeit fliege. Herzlichen Dank! ... Link Freitag, 16. Dezember 2005
Mein erstes und letztes Lebkuchenhaus
herr paulsen
09:05h
Ich kann ja nicht backen. Hätte ich auch mal sein lassen sollen. Aber irgendwie fiel mir vor Monaten beim Umzug ein Lebkuchenhaus-Ausstecher-Set in die Hände. Mit Rezeptbeschreibung auf Russisch. Das muss der Teufel in den Keller gelegt haben. Ehrgeiz habe ich ja, also schnell ein Lebkuchenteig-Rezept gegoogelt, Teig ausgewalkt und die einzelnen Teile ausgestochen. Rauf aufs Blech und backen. Logisches Denken geht mir beim Backen völlig ab, sonst wäre ich vielleicht von selbst drauf gekommen. Sicher steht das da auch auf der Packung, aber ich kann kein Russisch. Also haben sich alle Teile beim Backen alle ganz leicht verformt. Merke: erst Teigplatte backen, dann ausstechen. In Ermangelung gerader und paßgenauer Schnitt- und Klebekanten habe ich dann das Häuschen mit roher Gewalt und Zuckerkleber aus vier(!) Paketen Puderzucker zusammengedrückt, unzählige Flaschen dienten während des Trocknungsvorganges als Stützen. Sie finden die Verkleisterungen ums Haus zu dick? Dann sollten Sie erst mal ins Haus kucken! Schon nach drei Stunden fielen die ersten Fensterläden wieder ab, in der fünften Stunde verabschiedete sich eine Hausrückwand. Ich hab noch schnell ein Foto gemacht, bevor ich das Häuschen mit dem russischen Formen-Set dem Müll übergeben hab. Nur so als Warnung, damit mich nicht aus Versehen nächstes Jahr wieder falscher Ehrgeiz in die Falle lockt. ... Link Sonntag, 11. Dezember 2005
Die ewigen Kinder. Eine Weihnachts-Chronik.
herr paulsen
09:09h
Ende November werden die ewigen Kinder langsam nervös, telefonieren mehr als sonst und planen genau. 23.12. 24.12, 9:00-16:00 Papa ist schon früh wach, er macht viel Krach im Keller, da wo seine alten Bergsteigersachen lagern. Ich stehe dann auch mal auf. Es ist Neun, ich habe einen Kater, Mutter steht schon im Mantel in der Küche. „Junge, sag mal, was habt ihr gestern viel getrunken, also ich könnte das nicht, wie du aussiehst, nimm mal eine Vitamintablette, wir wollen doch heute Abend schön feiern, ich muss jetzt noch einkaufen, so viele Menschen im Haus, da reicht das Essen ja nie, hilf mal Papa mit dem Baum.“ Früher hat Papa den Baum geschmückt, seit ein paar Jahren machen die ewigen Kinder das. Die Eltern legen sich hin, „wird ja lang heute Abend“ und wir schmücken den Baum. Peter und ich geben dann jedes Jahr traditionell ein in die Jahre gekommenes schwules Designer-Paar aus Frankfurt, bewerfen uns mit Lametta und sagen Sachen wie: „Jean-Piäääär, ein drääääumsche, die Fischde!“ oder, „Poolseen, an mai Dänsche muss Lamedda und Ledda!“ Julia ist schon nach kurzer Zeit schwer genervt, wir winken Ihr zum Abschied mit Geschenkpapierbögen: „isch glaab se is veschdoggt!“ 24.12-25.12 Noch eine Stunde bis zur Kirche. Seit zwei Jahren gehen wir ohne Diskussionen mit. Weil wir alt geworden sind. Und müde. War nicht immer so. Früher war ab 15:00 Uhr Kaffee, Kuchen, Glaubenskrieg. Über gemischtes Gebäck gebeugt, eröffnete Mutter klassisch: Mutter: „Ich hab dieses Jahr gar nicht selbst gebacken, die Patienten bringen ja immer soviel mit.“ Einmal, während meiner Buddhistischen Phase, habe ich den Text verändert und gesagt: „Vorschlag! Wir machen alle eine von mir geführte Karmapa-Meditation, gleich hier auf dem Teppich, das geht elf Minuten, dann gibt es Lachs und dann Geschenke.“ Gegen Mitternacht haben wir damals angefangen auszupacken. In der Kirche haben die ewigen Kinder immer viel Spaß. Julia singt super, sie kann während des Singens die Tonhöhe verändern, Peter und ich versuchen das auch. Zuhause gibt es dann Räucherlachs und Sekt. Wir trinken immer unanständig viel an Weihnachten. Alle. Julia schmeißt sich dann ans Klavier, den Eltern wird ganz feierlich, aber nur kurz, meine Bruder und ich haben herausgefunden, das Weihnachtslieder viel besser klingen wenn man sie als Duett singt, Johnny Cash und Bob Dylan. Und Julia legt auch gerne mal einen Zahn zu, beim spielen, a Technoversion of „es ist ein Ros entsprungen“, feat. Johnny Cash und Bob Dylan. Gegen elf gehe ich dann endlich eine rauchen, ich darf das jetzt, auf dem Balkon, ich habe meinen eigenen Aschenbecher, den Mutter schon am 23sten seufzend in den Schnee drückt. Früher war ich immer alleine da draußen, seit 1998 leistet mir meine Schwester dort Gesellschaft, damit ich nicht so einsam bin. 2000 stieß mein Bruder zu uns. 2005 erzählen Ihnen meine Eltern auf Anfrage gerne, wie glücklich sie sind, das nur der Älteste süchtig geworden ist. Spätestens um Zwei bringen wir die Eltern ins Bett, die ewigen Kinder sind da sehr fürsorglich, wir wissen, ab Acht steht Mutter in der Küche, wegen der Gans, die muss doch um Fünf fertig sein. Papa räumt ab 6:30 Uhr das Weihnachtszimmer auf und tauscht die Kerzen am Baum aus. Für die festliche Stimmung, wenn die Gans gegessen wird. Und die Kinder fahren ja auch immer schon so schnell wieder. Wenn die Gans Geschichte ist, und der Wein getrunken, wird es leiser. Das ist der Moment vor dem sich die ewigen Kinder fürchten, sie fangen an, Koffer zu packen, erst in Gedanken und am nächsten Morgen packen sie wirklich. Sie tun das aus Erfahrung. Und weil sie nächstes Jahr wiederkommen wollen und feiern, gemeinsam und mit ihren, ja schreib ich es halt, geliebten Eltern, deren Liebe grenzenlos, aber nur begrenzt zu ertragen ist. ... Link Freitag, 9. Dezember 2005
KAFFEE.SATZ.LESEN 26: DIE LEGENDÄRE WEIHNACHTS-SHOW
herr paulsen
10:23h
Auch dieses Jahr präsentieren wir wieder unser, nun schon legendäres, Weihnachtsspezial. 15 kg Weihnachtsgebäck und 30 Liter Glühwein spendieren wir dem Publikum, den Glühwein koche selbstverständlich ich. Das größte Geschenk kommt aber von den Autorinnen und Autoren die im vergangenen Jahr bei der Lesereihe auftraten. Zehn von ihnen haben exklusiv für KAFFEE.SATZ.LESEN eine Kurzgeschichte zu einem weihnachtlichen Thema geschrieben. Die Themenvorgabe in diesem Jahr lautete „Stille Nacht“ und jeder Autor hat genau fünf Minuten für seine Geschichte zu diesem Titel. Vielfältig, bunt, und überraschend sind die Beiträge der unterschiedlichsten Autoren zu diesem rasanten Weihnachts-Lesemarathon. KAFFEE.SATZ.LESEN 26 - Die legendäre Weihnachts-Show Sonntag, 18.12.05, 16:00 Uhr mit Sven Amtsberg Mehr über die redereihamburg und KAFFEE.SATZ.LESEN gibt es im Internet unter http://www.redereihamburg.de Dort kann man die KAFFEE.SATZ.LESEN-Anthologie bestellen, dort gibt es Texte von allen Autoren, dort kann man den Newsletter abonnieren oder sich für einen eigenen Auftritt bewerben. ... Link Donnerstag, 8. Dezember 2005
"Neues" von Bob: Slogans
herr paulsen
20:03h
Eigentlich hatte ich mich ja schon längst in die Reggae-Winterpause verabschiedet. Die unterbreche ich jetzt aber gerne mal kurz für Bob Marley. Dessen Song "Slogans" wurde gerade neu aufgelegt und wenn von Bob Marley was neu aufgelegt wird, dann gibts auch immer ein Video dazu, in diesem Fall mit einigen noch nicht tod genudelten Bildern von Bob Marley. Im Moment noch hard to find, hier ist es. (Quicktime) ... Link ... Nächste Seite
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