Dem Herrn Paulsen sein Kiosk |
... Vorige Seite
Freitag, 6. März 2009
Klingendes Video zum Wochenende (44): Röyksopp "Happy up here"
herr paulsen
16:42h
Wooha, da haben Röyksopp für die erste Singleauskopplung "Happy up here" ihres neuen Albums "Junior" (VÖ 20.03) mal eben einen Angriff der guten alten Space Invaders verfilmen lassen: http://royksopp.com/ Wer jetzt Lust auf ne Runde Space Invaders bekommen hat, kann hier online losdaddeln: http://www.spaceinvaders.de/ Aber Vorsicht. Macht immer noch süchtig. ... Link
Alte Bücher mit Würde und Anstand entsorgen.
(und dabei noch schön Kohle abgreifen!)
herr paulsen
08:59h
Ein echter Dauerbrenner unter Literatur-Bloggern und Viel-Lesern aus beengten Verhältnissen: wohin mit den unendlich vielen Büchern? Und es kommen ja auch dauernd neue dazu! Wegschmeißen kann der Buchliebhaber grundsätzlich nichts („die sind doch noch gut“), es wird umgeschichtet, bis nichts mehr geht, der Secondhand-Ladenbesitzer von um die Ecke gibt mittlerweile schon aus der Ferne juristisch heikle Handzeichen, Keller und Dachboden halten keiner Brandschutzbegehung mehr stand, es droht allgemeine Verwahrlosung, für eBay sind wir schlicht zu faul. Rettung naht! Den es gibt momox-books.de und die Liebste und ich, wir haben das mal für Sie ausprobiert. Als nämlich neulich unsere Bücherwände einstürzten, googelte ich, geldgeil und vom Wahnsinn schon deutlich gezeichnet, nicht etwa „Bücher zu verschenken“, sondern „Bücher zu verkaufen“. So landeten wir bei momox und es wurde ein sehr schöner Abend. Wir meldeten uns an, dann begann der Spaß. Ich verlas die ISBN-Nummern sämtlicher Bücher von denen wir uns innerlich schon längere Zeit verabschiedet hatten, die Liebste gab diese Nummern in die momox-Verkaufsmaske ein und schon wurde angezeigt, wie viel Geld wir mit diesem Buch verdienen könnten. Waren wir einverstanden, wurde das Buch unserem Benutzer-Konto gut geschrieben. Mit feuerroten Bäckchen wühlten wir in Bücherbergen, hackten die Nummern in den Computer und staunten oft: einiges war unverkäuflich, Bestseller wie z.B. Ildikó von Kürthys Meisterwerke, brachten es pro Buch gerade mal auf 0,34 Cent, wogegen wir mit dem letzten Buch von Markus Kavka (in der Taschenbuchaugabe!) stolze 3,40 Euro auf der Haben-Seite verbuchen konnten. Unfassbar viel Geld gibt es für die zwei Anthologien zu unserer Lesereihe. Das ist so, weil die natürlich kein Mensch JEMALS weggeben würde. Für ungefähr 35 Bücher ergab sich am Ende ein Preis von 40 Euro. Wir besorgten passende Kartons aus dem Altpapier, momox schickte nur wenige Tage später die gewünschten, bereits freien (!) Paket-Aufkleber. Ohne Portokosten und Schreibkram konnten wir so die Pakete aufgeben und waren die Bücher los. Kurze Zeit später erreichte uns eine Mail, dass alle Bücher den Zustandstest bestanden hätten und ein paar Tage später waren tatsächlich die 40 Euro auf meinem Konto. Wir sind begeistert. Ein bisschen wundern wir uns, was momox mit den ganzen Büchern macht und sind da für Hinweise offen und gespannt, aber ansonsten: große Klasse, gute Lösung, funktioniert. Und für das eingenommene Geld Bücher: CDs, DVDs & Spiele: ... Link Dienstag, 3. März 2009
David Gahan von Depeche Mode im Interview
herr paulsen
08:53h
Ende letzten Jahres ging ich durch eine schwere Zeit. Die Liebste hatte, schon wenige Tage nach Bekanntgabe, herausgefunden, dass Depeche Mode nach Hamburg kommen sollten. Leider war das Konzert sehr schnell ausverkauft und wochenlang hing dieser Vorwurf an mich in der Luft: ständig gehe ich auf obskure Kleinstkonzerte, besorge Karten für jede Schrottband und schleppe die Liebste oft genug auch noch auf Konzerte von Schrottbands in unbeheizten acht Mann-Zelten, und wenn es einmal darauf ankommt, einmal echt darauf ankommt, dann versagt der feine Herr Musikfreund! Es war die Hölle. Natürlich habe ich nicht versagt, ich hatte unsere Karten selbstverständlich bereits am ersten Verkaufstag und als die Stehplatzkarte für die Liebste Weihnachten unter dem Tannenbaum lag, war nicht nur Friede sondern die Freude groß, dafür hält man(n) das gerne mal aus, wochenlang für den größten Looser auf Gottes Erdboden gehalten zu werden. Vor ein paar Tagen ist das Video zur Single "Wrong" erschienen, vom kommenden Album "Sounds of the Universe", das am 20. April veröffentlicht wird, ein heftiger kleiner Film: Das Album soll auch sehr düster werden und passend dazu spricht David Gahan im Interview mit Philipp Holstein auf rp-online über Schwermut, Romantik, die Kraft der Blues-Musik, Deutsche Fans und erklärt, warum "Kraftwerk" für die kommende Tour nicht als Vorband engagiert wurden, obwohl die eigentlich gewollt hätten: "Ich bin endlich frei"-David Gahan Interview Links: http://www.davegahan.com/ ... Link Montag, 2. März 2009
Desideria bei DAF
herr paulsen
17:42h
"Während wir früher versuchten, so teilnahmslos wie möglich zu wirken, während der Künstler sich verausgabte, tobten diese Menschen schon beim ersten Ton pogomäßig rum." Ich konnte ja nicht zur unverhofften Wiederauferstehung der DEUTSCH AMERIKANISCHE FREUNDSCHAFT am vergangenen Freitag im Uebel & Gefährlich. Desideria ist für mich hin und hat danach dankenwerter Weise keinen Konzertbericht geschrieben. Und der ist lesenswert! ... Link Freitag, 27. Februar 2009
Klingendes Video zum Wochenende (43): Blame Ringo - Garble Arch (A Day in the Life of Abbey Road)
herr paulsen
07:48h
Abbey Road 2009 Edition (via audioporncentral) Ja, auch Plattencover altern bislang erstaunlich. Neuauflagen, das zeigt die obrige Abbildung deutlich, machen es auch nicht wirklich besser. In Wirklichkeit ist natürlich ordentlich was los auf dem berühmten Zebrastreifen, das zeigt das wunderbare Video der australischen Band Blame Ringo zu ihrem Song Garble Arch.
... Link Donnerstag, 26. Februar 2009
Rock and the city: Kingston, Jamaica auf arte+7
herr paulsen
12:39h
Die Rock and the City-Doku-Reihe auf ARTE habe ich auf Twitter schon lobend erwähnt: Musiker, Sänger und Produzenten stellen „ihre“ Städte vor, sehenswerte Dokumentationen der aktuellen Musikszene in Metropolen wie Berlin, Liverpool, New York, Paris und eben jetzt Kingston, Jamaica, sind dabei entstanden. Während die erstgenannten Städte dem ein oder anderen, mehr oder weniger, bekannt sein dürften, ist Kingston den meisten Menschen doch weitestgehend fremd. Die letzte Folge der "Rock and the City"-Reihe bietet eine 45-minütige Stadtrundfahrt durch Kingston mit interessanten Einblicken in die heutige Reggae- und Dancehall-Kultur, zeigt geschichtliche Rückblicke und spannenden Begegnungen mit den Veteranen von gestern und den Stars von heute. Dank arte+7, (der segensreichsten Erfindung seit es hochkomplizierte Festplattenrekorder gibt), kann die Sendung noch bis kommenden Montag hier angesehen werden: Rock and the City: Kingston, Jamaica Im März erscheint die DVD mit den kompletten fünf Städte-Dokumentationen der Serie. ... Link Dienstag, 24. Februar 2009
Riesenstöckchen: 15 Alben die das Leben veränderten
herr paulsen
12:37h
Peter Jepsen warf mir ein Stöckchen zu, das ihn via Facebook erreichte und gab die Aufgabe an mich weiter. Erst hab ich mich gefreut. Schönes Stöckchen. Dachte ich. Think of 15 albums, CDs, LPs (if you’re over 40) that had such a profound effect on you they changed your life. Dig into your soul. Music that brought you to life when you heard it. Royally affected you, kicked you in the wasu, literally socked you in the gut, is what I mean. Then when you finish, tag 15 others, including me. Make sure you copy and paste this part so they know the drill. Get the idea now? Good. Tag, you’re it! Erstmal bin ich noch (!) keine 40 und besitze trotzdem LPs. Zweitens liebe ich Musik und nach einem (ersten) Abend auf schmerzenden Knien vor meiner Plattensammlung, dämmerte mir die Gewaltigkeit der Aufgabe. Schon am zweiten Abend hatte ich 35 Alben ausgefiltert. Die ich heute noch mal auf 15 reduziert habe. Unter Qualen! Es fehlen also wesentliche Herzens- und Lieblingsalben, ganze Musikrichtungen bleiben ungenannt, denn die Frage ist ja schlicht die nach 15 Alben die: DAS LEBEN VERÄNDERTEN. 1. Die Beatles – Revolver, 1966 Die Beatles spielen seit ich atme. Meine Mutter spielte ihre Beatles-Platten ständig als ich klein war. Ich wuchs auf in einer Kommune, mit meiner Mutter, George, Paul, John, Ringo und meinem Vater. 2. ABBA - The Visitors, 1981 Meine erste, selbstgekaufte Schallplatte. Ich weiß leider nicht mehr, warum meine Wahl auf diese Platte fiel, zuhause hörte niemand ABBA und ich kannte die Band auch nicht. Ich erinnere mich aber gut an die Zeit mit dieser Platte, dem letzten ABBA-Album, danach trennte sich die Band. Ich war 12 Jahre alt und übersetzte die Platte, dank beigelegter Texte, in monatelanger Arbeit, mit einem Wörterbuch, tastete mich Wort für Wort vor, seitenlange Notizen, die irgendwann Sinn ergab. Oder auch nicht. Schönes Album, sehr melancholisch, ich kann noch heute jeden Ton und jedes Wort hören, ohne die Platte überhaupt aufzulegen. 3. The Sex Pistols - Never mind the Bollocks, here´s the Sex Pistols, 1977 Ich möchte nicht langweilen, aber es wurde nach Alben gefragt, die das Lebens veränderten und bei mir waren das, gähn, auch die Sex Pistols. Nach persönlichen musikalischen Irrungen und Wirrungen (NDW) erreichte das berühmte Album unsere Internats-Anstalt im schwäbischen Moor mit einer leichten Verspätung von nur sieben Jahren, 1984. Ich war 15 trug neben Kajal-verkrusteten Augen auch eine vollreife Pubertät mit mir rum und hatte den Soundtrack zur Zerstörung der Welt gefunden. Lustig, wenn ich das Album heute höre, ist es viel harmloser als in der Erinnerung, überraschend musikalisch. Wir dachten damals ernsthaft: härter geht’s nicht. 4. Bruce Springsteen – Nebraska, 1982 Mein Freund Bruce, der ein paar Schlafsäle weiter wohnte, war musikalisch auch ein Stückchen weiter und besaß dieses Album. Ich bin nie Springsteen-Fan geworden. Wahrscheinlich weil Springsteen nie wieder so ein geiles Album gemacht hat. Hypnotische, staubige Tracks, minimalistisch-nervöser Country, schleppender Blues. Mir öffnete sich ein Universum. Mit Bruce bin ich nach meinem unrühmlichen Abgang aus dem Deutschen Bildungswesen drei Woche in einem Mietwagen durch die Südstaaten gefahren, von Festival zu Festival, durch Bars und Clubs, Nashville, Memphis, New Orleans die Sümpfe, tief ins Herz von Blues und Zydeco. Ende der Neunzigern haben Bruce und ich manchmal unter dem Namen „Jackpot and Cottenfield“ auf St. Pauli Country-Platten aufgelegt. Dieses Album ist der Anfang unserer Freundschaft die nun schon 27 Jahre andauert. 5. Play Loud – The B52´s, 1979 Alles kam mit unfassbarer Verspätung bei uns an. Ich war zehn Jahre alt als das Album erschien. Ich bekam die Platte zum 18ten Geburtstag. Wir haben uns furchtbar betrunken, danach Vollgas Ausdruckstanz galore. Noch heute kann ich zu den B52´s nicht würdevoll das Tanzbein schwingen, ich verwandele mich sofort in einen epileptischen Anfall. 6. Black Celebration - Depeche Mode, 1986 Ich gestehe: ich bin ein-zwei Jahre meines Lebens als David Gahan-Look-a-like durch die Welt gelaufen, ordentlich Gel rein und Haare hoch „Junge da bekommst Du später mal ordentlich Geheimratsecken" mahnte Mutter. Jetzt kämme ich wieder mehr nach unten. Ich besitze die Platten der Band bis 1990, danach war irgendwie Schluss, danach kamen Nirvana. Das Konzert der Black Celebration Tour am 2. Mai 1986 in der Stuttgarter Schleyer Halle war mein erstes große Konzert, in meinem Tagebuch von damals (es gab noch keine Blogs liebe Kinder, wir mussten alles in kleine Bücher schreiben und Sachen ausschneiden und einkleben, so ging damals Copy-Paste, gelesen hat das damals aber auch schon nur selten jemand), findet sich ein gänsehäutig schlecht geschriebener Bericht über sagenhafte zwölf Seiten, üppig geschmückt mit Fotos aus Musikzeitschriften, aber auch jenes schöne Foto vom jungen Paulsen als Gahan-Klon: 7. Forces of Victory – Linton Kwesi Johnson, 1979 Hatte ich schon erwähnt, dass alles unfassbar spät bei uns ankam? Ach hatte ich schon, dann ist ja gut! Linton Kwesi Johnson kam auch sehr spät bei uns an. Die dritte Ska-Welle schwappte ins Schwäbische, wir lebten im Epizentrum, unfassbar viel deutscher Ska kam damals aus dem Süden der Republik: No Sports, Skaos, Moskovskaya! Wir immer schön mit Pork Pie Hat und schwarzen Hosenträgern zum weißen Hemd rumgehüpft, die Depeche Mode Frisur konnte man direkt behalten. Zum Runterkommen (später: chillen) hatte irgendwann jemand mal eine Kassette von Linton Kewsi Johnson mitgebracht. Boah! Dick. Dub! Ich habe Mr. Johnson damals live in Ulm erlebt, mit der Dennis Bovell Band , in irgendeiner leeren US-Army-Kantine, meine Güte manchmal trau ich meiner eigenen Erinnerung nicht, aber doch, so wars. Soviel Würde. Soviel zu sagen. Diese Stimme! Berichte aus einer Welt weit weg von meiner. Ich verstand nicht mal die Hälfte der Lyrics und war doch stark berührt. In das Forces of Victory-Album habe ich mich seinerzeit versenkt. Ich denke das war der Grundstein für meine große Liebe zum Reggae, zum Dub, zum Rocksteady und natürlich immer noch zum Ska. 8. Licensed to Ill – Beastie Boys, 1986 Ja, gähn, aber das war und ist schon ein gewaltiges Album. Adam Horowitz war damals 21! Unfassbar. Der erste Hip Hop auf meinen Plattenspieler, dann Nachsitzen bei Grandmaster Flash, dann Run DMC, EPMD, De La Soul, Stetsasonic, Public Enemy…und dann ging das in Deutschland los. Die Fantastischen Vier vorweg, später, viel später, Frankfurt mit dem Rödelheim Hartreim Projekt hinterher und dann ist Hamburg explodierte. Kurz dachte ich mal, Hip Hop wäre die Musik meines Lebens. Es ist eine lebenslange Freundschaft daraus geworden. 9. Les Rita Mitsouko – The No Comprendo, 1986 Die Entdeckung der Welt. „Andy“ und „C´est comme ça“ vom Album waren massive Hits bei uns unten im Süden. Die Musik war aufregend, anders als alles was ich/wir bis dahin kannte(n). Es gab dann auch so ein kurze Frankreich-Phase mit Les Négresses Vertes, den Lolitas (Françoise Cactus) und Bérurier Noir. Die Franzosen waren einfach wesentlich vielschichtiger, die konnten Punk, Hip Hop, Jazz und Ska und Walzer und Chanson und Reggae und alles innerhalb eines Stückes. Les Rita Mitsouko liebe ich bis heute, zuletzt besonders das wunderschöne Chanson-Album „Live avec l'Orchestre Lamoureux" (2004) mit dem wuchtigen, mitreissenden Cover von Charles Trenets „Où sont-ils donc ?“ Rita Mitsoukos Partner, der wunderbare Frédéric Chichin starb leider im November 2007. Die Franzosen waren der Schlüssel zur Entdeckung musikalischer Welt, jenseits von Deutschland, Großbritannien und den USA. 10. Hair - Phillip Boa, 1989 Boa gehört zu den ganz wenigen Künstlern, die mich nun schon sehr lange begleiten und von denen ich tatsächlich jedes Album besitze. Ich kriege nicht genug von den schröddeligen Gitarren, den treibenden Drums, Boas brüchiger Stimme und Pia Lunds wolkenweichen Gesang. 11. Red Hot Chili Peppers – Blood Sugar Sex Magic, 1991 Dann kam Grunge. Nirvana, Pearl Jam, Soundgarden, Mudhoney, Faith no more, The Breeders.…heute weiß ich: ich habe damals zum letztes Mal so konsequent Party gemacht wie man das nur in ganz jungen Jahren macht, Grunge war meine Abschlussparty. Ich mache auch heute noch Party, gehe gerne auf Konzerte, tanze manchmal sogar noch in den Clubs, aber es war nie wieder so selbstverständlich, so intensiv, so egal. Blood. Sugar. Sex. Magic. Und da war dieses unfassbar sensationelle Doppel-Album, spektakulär, für die Ewigkeit gemacht, für mich eines der zehn besten Rockalben ever, ich hab das damals ca. 3000 Mal gehört und dabei den Funk entdeckt. 12. Mojo Club – dancefloor jazz vol.10 love power, 2001 Ich hatte schon während meiner Zeit in Berlin angefangen Jazz zu hören, ich habe Berlin gehasst, damals, diese Baustelle, die unfreundlichen Insulaner die ihrem Inselstatus hinterher weinten, der eiskalte Scheißwind aus Russland die ganze Zeit, die Gewalt, das war echt heftig damals. Ich hab nur gearbeitet, keine Freunde, keine Frauen, keine Freizeit. Nachts bin ich alleine in Jazzclubs, das war das Gegenmittel gegen den hässlichen Rotz in dem ich sonst schwamm, die Menschen waren schön, bewegten sich sexy und selbstbewusst zur eleganten Musik. Ich war fett, stank nach Küche und saß immer ganz hinten. 13. Groove Armada - goodbye country (hello nightclub), 2001 Groove Armada hatten alles. Den Funk, ordentlich knisternden Electro, viel Jazz, eine Prise Dub. Sensationelle Band. Ihr 2001er Album war für mich der Abschied aus der DJ Kanzel, der letzte fette Nightlife-Track. Von 1997 bis 2001 hatte ich nächtelang mit glühenden Bäckchen Platten in den unbekanntesten Trinkstuben der Hansestadt aufgelegt, bis sich die Wirte erbarmten: „Komm, lass ma, da kommt jetzt keiner mehr.“ Hello nightclub war also für mich eher goodbye nightclub. Es sollte aber was ganz Großes noch kommen. Die Singleauskopplung „Superstylin´“ (ich kriege gerade im Moment wo ich das höre Gänsehaut!) führte mich direkt in die nächste Dancehall. 14. Silly Walks Movement – Song of Melody 2002 Ende der 90er bin ich schon ab und zu auf Dancehalls, damals noch im Keller der Roten Flora, 2000 der erste Summerjam in Köln am Fühlinger See, das erste Seeed-Album, Gentleman, Jan Delay, Reggae in Deutschland explodierte. Und Hamburg stellte eines der besten Soundsystems der Republik. Silly Walks Movements erstes Album ist Geschichte. Obwohl ich damals selbst schon nicht mehr auflegte, legte ich wert auf guten Stil und kaufte im Hamburger Selecta Shop unzählige 45 Singles-Pressungen. Die ich dann alle mühsam für unterwegs digitalisieren musste. 2002 war der erste Sommer in dem ich beinahe auschließlich, durchgehend Reggae gehört habe. 15. Gentleman - Journey to Jah, 2002 Dieses Album gehört in meinen Ohren zu den wichtigsten Reggae Alben aller Zeiten, in Augenhöhe mit Bob Marleys „Exodus“ oder Peter Toshs „Equal Rights“. Ein reiches Meisterwerk von großer Dichte und Musikalität, wortgewaltig, lyrisch und spirituell. Das wird auch auf Jamaica selbst so gesehen. Dem „Germaican“ Gentleman aus Köln ist mit diesem, seinem zweiten Album wahrscheinlich auf dem Höhepunkt seiner Karriere, das macht aber nichts, ein solcher Meilenstein gelingt nur wenigen Künstlern und nur einmal im Leben. Mit diesem Album wurde er zu einem der größten Reggaekünstler unserer Zeit. Wer mag ist herzlich eingeladen, das Stöckchen aufzugreifen, höflich darum bitten möchte ich am liebsten, so denn Zeit und Lust dazu: Schöne Töne
... Link ... Nächste Seite
|
Online for 8133 days
Last update: 04.03.10, 19:50 status
Youre not logged in ... Login
recent updates
Gern gelesen:
Ami
Gern gehört:
Audioporncentral
Gern dabei:
NutriCulinary
|