Dem Herrn Paulsen sein Kiosk |
Samstag, 3. Dezember 2005
"Wird Sie geköpft?". Michael Naumann und Gerhard Henschel denken gerade rechtzeitig über "BILD" nach.
herr paulsen
10:08h
Sich über die Bildzeitung aufzuregen, ist in etwa so aufregend wie die Aufregung über den immer schlechter werdenden Deutschen Sommer, die Bahn oder den drohenden Weihnachtsstress inklusive eingebauter Konsumkritik. Es ist aus der Mode gekommen, hoffnungslos altmodisch, sich über die BILD aufzuregen. Bestenfalls liest man das Schmierblatt einfach nicht oder man hat sich dran gewöhnt. So sehr dran gewöhnt, dass man nicht mal mehr merkt wie die BILD täglich Schamgrenzen und Menschenrechte verletzt. Oder man macht es wie der, von mir ansonsten geschätzte Wolfgang Joop, der gestern Nacht in einer Talkshow sagte, er sei süchtig nach BILD, das sei einfach „camp“, immer ein bisschen neben der Spur eben. Und so gesehen unterhaltsam. Weia. Derzeit überzieht die BILD Deutschland flächen deckend mit einer vermeintlich BILD-feindlichen Kampagne. Der "Bund der bestochenen Schiedsrichter" oder der "Bund der korrupten Politiker" rufen auf zum Boykott der "Bild"-Zeitung. Oliver Voss, Mitarbeiter der Werbeagentur Jung von Matt sagt zur perfiden Werbekampagne aus dem eigenem Haus : "Das peilen die Menschen schon – die reimen sich das selbst zusammen." Die wirkliche, neue BILD-Antikampagen, wird den durchschnittlichen BILD-Leser nicht erreichen, denn wer (außer vielleicht Herrn Wolfgang-Camp-Joop) list schon neben dem rot-schwarzen Erbrechen noch die ZEIT. Dort hat sich diese Woche Michael Naumann Gedanken gemacht über eine Zeitung, die mit der Schlagzeile „Wird sie geköpft?“ über die entführte Susanne Osthoff „berichtet“. Es ist Wochenende. Nehmen Sie sich die Zeit und lesen Sie mal diese beiden Artikel. Linken sie zu diesen Artikeln. Erinnern Sie sich und Ihre Leser mal daran, wie höchst modern und wichtig eine Kritik an der BILD und die Aufregung über BILD doch ist, gerade heute. Ruchlosigkeit, millionenfach Von Tag zu Tag wird´s schlimmer. ... Link
Herr Paulsen geht aus: Red, Hot & Blog
herr paulsen
08:58h
Am dritten Abend meiner dieswöchigen Literatour würde ich sicher schwächeln, dachte ich, als ich mich aufmachte zum „Red Hot & Blog“. Erschwerend plagte mich eine müdigkeitsbedingte Menschenscheu verknüpft mit der nur bedingt vohandenen Lust auf Gespräch und Zerstreuung sowie ein dicker Hangover aus der vergangenen Nacht. Das ist nicht gut so aus dem Haus zu gehen. Ich ging trotzdem und alles wurde wunderbar! Ein grandioser Abend den Lyssa und ihre Mitstreiter am Donnerstag ihren zahlreichen Gästen präsentierten. Feinste Musik von Hebig auf die Ohren, Prickelndes im Glas, elegantes Ambiente, ach herrlich es ging mir gleich viel besser. Und das mit dem Reden blieb auch nicht lange aus, Mc Winkel durchbrach als Erster ganz locker mein schamiges Schweige-Gelübte. Mit dem Mann, der mir gestern durch einem einzigen Link in seinem Blog 256 Menschen in meinen Blog schickte, lässt es sich ganz vorzüglich reden, ich habe mich sehr gefreut ihn endlich kenne zu lernen und da ist noch viel zu reden! Die Lesung war großartig, die Mischung stimmte, eine runde, höchst unterhaltsame und auch lehrreiche Sache. Eric, zum Beispiel, entführte mich in die mir fremde Welt der Urologie, ich hab zwar sehr gelacht, jetzt grüble ich aber leider schon seit zwei Tagen auf Prostata-Krebs rum.
Lyssa las wie gewohnt pointiert lustige Geschichten aus fremden Welten wie Afrika oder Kassel. Und ich habe ihr dabei nicht in den Ausschnitt gekuckt weil ein Sitzriese mir die Sicht versperrte. Ina Bruchlos war schon zweimal zu Gast bei der hauseigenen Leserreihe Kaffee.Satz.Lesen, ich habe aber gestern Abend wieder mal festgestellt, dass ich ihr immer zuhören könnte. Und obwohl ich auch das Buch längst gelesen habe, lachte ich dem Sitzriesen den Nacken nass. Meinen Heten-Horitzont erweiterten dann der Autor Bernhard Rosenkranz und der Herausgeber des Buches „Hamburg auf anderen Wegen“, Gottfried Lorenz. Mit der Geschichte des schwulen Hamburgs wäre ich ohne diese Veranstaltung wohl nicht so ohne weiteres in Berührung gekommen. Eine hochinteressante, traurige, wütende und sehr komische Geschichte. Klasse! Nach der Lesung unterhielt ich mich lange und angeregt mit Merlix und seiner Herzdame, geradezu Plaudertaschig machten mich diese beiden herzlichen Menschen. Danke! Sorgen machte sich an diesem Abend meine immer charmante Begleitung Isabo. Sorgen, dass unser permanent gemeinsames Auftreten falsche Schlüsse zulassen könnte. Dabei ist es doch ganz einfach: die Liebste und der lustige Mann müssen Arbeiten, wir machen in Literatur! Da ich eine faule Verlink-Sau bin, gibt es alle Links zum Thema, wie immer unter Links zum Thema. ..............................................ratsch. Links zum Thema: Red, Hot & Blog: Lyssa: Hebig: Mc Winkel: Eric Hegmann: Ina Bruchlos ihr Buch: Hamburg auf anderen Wegen: Merlix: Desideria: Isabo: Kaffee.Satz.Lesen. ... Link |
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