Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Dienstag, 19. Mai 2009
The Naija Boyz meet Beyoncé

So Ladys and Gentleman, besonders die Ladys, jetzt mal verschärft anschnallen: meet the Naija Boyz. Die multitalentierten Brothers aus Nigeria arbeiten gerade an ihrem Kurzfilm "African Thriller", inspiriert von ihrer Heimat, denn Nigeria besitzt die drittgrößte Filmindustrie der Welt, liebevoll Nollywood genannt.

Trotzdem finden die Jungs zur Freude ihrer Millionen Fans immer noch die Zeit Musik zu machen, African Hip-Hop vom Feinsten! Soviel Talent will weitergegeben werden, darum wenden sich die Brothers in ihrem neuen Video direkt an alle Ladys und insbesondere an Beyoncé, die es auf diese Weise tatsächlich in mein Blog geschafft hat:

Beyoncé - Single Ladies (Put A Ring On It) AFRICAN REMIX:

Versäumen Sie auch nicht, ein bißchen im Blog der bekennden Michael Jackson-Fans zu surfen. Ich bin überzeugt, wir werden noch viel hören von den Naija Jungs!

Naija Boyz Blog:
http://www.africanremix.com/

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Sonntag, 17. Mai 2009
Samstagnachtfieber

Also mit mir wird es künftig keinen„Reeperbahnbummel“ mehr geben. Welche Sehnsucht wird denn da bitte gestillt, welches Gemeinschaftsgefühl beschworen, beim absingen verblichener Deutschrocksongs an jeder Ecke? Der Kiez voll mit Mensch, die dort am Wochenende aggressiv lautmalerisch den Mist zum Besten geben, den sie auch sonst schon dauernd bei der Arbeit im Radio hören. „Säääggsiieee!“ grölen, lauter als Westernhagen, sogar Nena wird in Chorstärke mitgebrüllt. Dann Lotto, Lotto King Karl. Da weinen die Menschen hier vor Rührung, wenn was vom Lotto kommt, egal was, Feuerzeug raus, bisschen Augenkniepern und Text rumschreien. Sich aber ansonsten gerne über die Kölner und ihr Viva Colonia lustig machen. Apropos Köln! Da wurde dann noch Lindenberg versungen, dann wurde Grönemeyer mitgerülpst und dann kam der Moment wo ich dachte: fehlt nur noch BAP, aber die kennt gottlob hier oben keiner. Und was kam? Und welcher Song? Genau!

Und dann war ja noch Grand Prix. Über 30 Millionen Euro ließ sich Russland den grell geschminkten Hüpfdohlen-Auflauf kosten, im Vorfeld mischte die russische Polizei noch mal schnell eine Homosexuellen-Demonstration auf und der Deutsche Beitrag landete verdient auf dem 20sten Platz: „Miss Kiss Kiss Bang“ von „Alex Swings Oscar sings“ mit freundlicher Unterstützung der ehemaligen Marilyn Manson Gespielin Dita von Teese, die kaum zu sehen war und sich nur so ein bisschen auszog, was den Song aber auch nicht gerettet hätte. Sieht Produzent Alex „Das Boot“ Christensen anders, der mit folgendem schönen Satz sein Erfolgsrezept verriet: „Wenn Hüllen fallen, füllt das Hallen“.

Gleich mehrere schöne Frauen lassen im folgenden Video tatsächlich die Hüllen fallen, wenngleich nicht ganz auf dem Niveau von Herrn Christensen. Der Song heißt „Baby, Baby, Baby“ und ist von den französischen Elektronikern Make the girl dance aka Campana & Perrin aka Greg & Pierre. Den Song hörte ich gestern Abend das erste Mal im Nouar, jenem Club, der die Samstagnacht dann doch noch rettete.


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Samstag, 16. Mai 2009
Klingendes Video zum Wochenende (52): Jarvis Cocker "Angela"

Noch zweimal schlafen, dann erscheint das neue Album von Jarvis Cocker, dem Mann, über den Eric Pfeil nebenan in seinem stets lesenswerten Poptagebuch notierte: „…Jarvis Cocker, der in den letzten paar Jahren aussah wie eine französische Romanautorin, trägt jetzt einen Bart“.

"Further Complications" heißt das Album und anlässlich der Singleauskopplung Angela rockt Jarvis Cocker, einer unserer Besten, sehr schön mit Bart auf einer Strasse seiner Wahlheimat Paris:

http://www.jarviscocker.net/

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Donnerstag, 14. Mai 2009
Alkoholsteuer, nein Danke! Weinmacher Würtz macht mobil

Im Zusammenhang mit dem aktuellen Bericht der Drogenbeauftragten Sabine Bätzing wird erneut über eine Einführung bzw. Erhöhung der Alkoholsteuer nachgedacht, besonders der Jugendalkoholismus soll mit dieser Maßnahme bekämpft werden. Nicht nur für den Weinmacher und Blogger Dirk Würtz ist das „versteckte Prohibition“ und schlicht der falsche Weg. Darum hat der engagierte Winzer jetzt die Initiative "Alkoholsteuer nein danke!" gegründet und sammelt über eine eigens dafür geschaffene Website Unterschriften für eine Petition, die er Sabine Bätzing überreichen will.

Durch die staatlich verordnete Verteuerung von alkoholischen Getränken nach skandinavischem Prinzip entstehen Brauern, Winzern, Produzenten und Gastronomie immense wirtschaftliche Schäden, erklärt Würtz: „Ein skandinavisches Alkoholsteuermodell in Deutschland würde einen in vieler Hinsicht bedeutenden Wirtschaftszweig in existenzielle Nöte bringen und über Jahrhunderte gewachsene Konsumkulturen zerstören, die auch Teil unseres kulturellen Lebens und unserer europäischen Identität sind.“

Zudem müssten künftig mündige Bürger für die Versäumnisse von Politik und Gesellschaft in Sachen Drogenprävention bezahlen. Denn beim Jugendalkoholismus handelt es sich, so Würtz: „…um Auswüchse eines sozialen Problems, dessen Wurzeln gesellschaftspolitischer Natur sind. Wenn Sie Alkoholproduzenten jeglicher Art als schuldige Buhmänner für derartige Exzesse hinstellen, machen Sie es sich zu einfach. Die Alkoholindustrie, die Weinwirtschaft und die Brauereien durch hohe Steuern für das zu bestrafen, was die Politik und die Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten versäumt hat, ist nichts als politische Augenwischerei und populistisches Wahlkampfgetöse.“

Statt dessen fordert Würtz:„…konsequentes Anwenden der Jugendschutzgesetze sowie der bereits bestehenden Bestimmungen für den Alkoholverkauf, Druck auf die Eltern ihrer Verantwortlichkeit nachzukommen statt diese auf den Staat abzuschieben, verbesserte Aufklärung und Erziehung in den Schulen.“

Wenn Sie ähnlich denken und Dirk Würtz unterstützen wollen, können Sie sich auf alkoholsteuer-nein-danke.de registrieren und dort die Petition unterschreiben, oder in Blogs, Foren, per Mail und über Einbettung/Verlinkung der angebotenen Banner auf Ihrer Website potentielle Mitstreiter auf die Initiative aufmerksam machen. Blogs wie drink tank, talk-about-wine, yoo press, best-of-wine.com, Kreuznach Blog, Restaurantkritik.de, weinfreaks.de, Wein-Ratgeber.de, Nikos Weinwelten, Getränkereport, die Deutsche Getränkewirtschaft etc.. unterstützen die Initative bereits.

www.alkoholsteuer-nein-danke.de

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Montag, 11. Mai 2009
WE ARE hunted: die world wide web online charts

Neu in meiner Musik-Blogroll: WE ARE hunted will nicht weniger liefern, als die offiziellen „online music charts“, basierend auf der Auswertung von Blogs, Foren, Netzwerken, Twitter und P2P Networks.

Wenn dem so ist, hat „das Internet“ einen enorm guten, geradezu exklusiven Musikgeschmack. Ich kenne nur einen Bruchteil der aktuell gelisteten Bands, lerne aber klick by klick eine Menge sehr spannende, neue Musik kennen.

WE ARE hunted ist eine ansprechend gestaltete Fundgrube für Musik jenseits des Massengeschmacks, die schon in der Testversion überzeugt.

WE ARE hunted.com



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Samstag, 9. Mai 2009
Klingendes Video zum Wochenende (51): Amadou & Mariam feat. M - Masitéladi

Als ich vor knapp 1 1/2 Jahren das Klingende Video zum Wochenende ins Leben rief schrub ich einleitend: "Das ist geschmackvolle Musik mit schönen Bildern."
Ob die Rubrik diesem Abspruch immer Gerecht werden konnte ist mehr als fraglich und liegt im Auge des Betrachters.
Der Directors Cut von Amadou & Mariams "Masitéladi" (vom Album "Welcome to Mali") dürfte aber schon sehr wahrscheinlich seine Berechtigung haben, ein Stück Musik dass wie Champagner perlt, dazu die wunderschöne Animation aus der Werkstatt von Aurélia Vernhes, Clement Bolla und Laurent Gillot:

http://www.amadou-mariam.com/

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Donnerstag, 7. Mai 2009
Götterwerk und Mischermanns Beitrag: Johnny Cash in der Electrohölle und die Dreadlock-Pilzköpfe von der Hearts Dub Band

Muss man eigentlich am Mischpult alles machen nur weil es geht? Ich bin ein großer Freund von Coverversionen und Remixen, bedeuten sie doch Verbeugung und Respektsbezeugung vor dem Werk anderer Musiker und bringen oft genug in der Neubearbeitung ganz neue Aspekte eines altbekannten Songs zum klingen. Auch gehöre ich bekanntermaßen zu den Fans der Kunst des MashUp, die Vermählung zweier oder mehrerer Songs aus verschiedenen Zeiten oder Stilrichtungen zu einem neuen Ganzen begeistert mich immer wieder. Sowohl bei Coverversionen, wie auch im MashUp Bereich finden sich natürlich gerne auch geschmackliche Entgleisungen und musikalische Tiefschläge, das bleibt nicht aus.

Jetzt sind gleich zwei, höchst unterschiedlich gelungene, Neubearbeitungen von Werken altbekannter Musikgötter im Album-Format erschienen, erwischt hat es Johnny Cash und die Beatles, beide haben schon viel durchgemacht, schlimmer geht aber immer, wie zumindest das Cash-Remix Album beweist:

Johnny Cash remixed

Cash im Electroclash. Da wird der große alte Mann posthum über treibende Electro-Beats gejagt, die sogar seine Stimme dünn wirken lassen, Effekthascherei ohne jegliche Daseinsberechtigung. Unter der Regie von Sohn John Carter Cash (!) entstand dieser entbehrliche Mist, der dem Meister wohl heavy rotation im Grab beschert. Unfassbar, trotzdem unbedingt mal reinhören, einfach nur um zu staunen, z. B. über den „Get Phat Cash Back Now“-Remix von Cashs „Get Rhythm“, genau darum geht es: um fett Geld machen. Trostloser Höhepunkt im dümpelnden Dutzbatz: „I walk the line“ mit Snoop Dog (!) im Duett mit Johnny Cash. Ich muss weinen.

http://www.johnnycashremixed.com/

Easy Star All Stars: Easy Star´s Lonely Hearts Dub Band

Die Musiker des New Yorker Band-Kollektivs Easy Star All Stars haben bereits Pink Floyd und Radiohead auf Longplayer-länge in Roots-Reggae-Dub Vibration versetzt, beide Alben, (Dark side of the moon (Dubside of the moon) „OK Computer“ (Radiodread)) waren große Erfolge, nicht nur in der Reggae-Szene. Jetzt haben Sie das komplette „Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band“ Album der Beatles neu eingespielt. Damit stehen Sie in guter, alter jamaikanischer Tradition, die Beatles sind die meist gecoverte Band auf der Insel. Warum das so ist, erschließt sich beim hören des Album. Erstaunlich wenig Aufwand war nötig um die Beatles dem Reggae zuzuführen, der typische Beatles-Sound blieb bemerkenswert erhalten. Der Vorwurf der Respektlosigkeit ist hier nicht zu machen, äußerst sorgfältig bemühten sich die eingespielten Musiker der Easy Stars um eine gelungene Neuinterpretation. Beeindruckend liest sich auch die Liste der mitwirkenden Gäste, allesamt große Namen der Reggae-Musik: Luciano ist dabei, Max Romeo, Sugar Minott, U Roy, Michael Rose, Frankie Paul, Junior Jazz, The Mighty Diamonds, Steel Pulse! Eine geschmeidige und durchaus auch augenzwinkernd humoristische Verbeugung vor den Beatles und ein Wohlfühlalbum für den Frühjahrsputz.

http://www.easystar.com/artists/show/3

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