Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Donnerstag, 29. Januar 2009
Prise in der Krise

Noch im vergangen Jahr hielt ich „die Krise“ für eine von den Medien herbei geschriebene Luftnummer, wenn überhaupt einzig der Wirtschaft dienlich, als Entschuldigung für Massenentlassungen und Umstrukturierungen im großen Rahmen. Diese Einschätzung sei meiner unzureichenden politischen Bildung geschuldet und meiner unbekümmerten Art die Dinge bis zum finalen Gegenbeweis erstmal positiv zu sehen.

Jetzt kommen die Einschläge jedoch sehr konkret näher, täglich erreichen mich, sowohl aus meinem privaten, wie auch aus dem beruflichem Umfeld Nachrichten über Entlassungen, Budgetkürzungen, Etatstreichungen.

Es passiert jedoch, mit der gleichen Nachdrücklichkeit, auch etwas anderes. Viele beginnen mit Leidenschaft und Eigeninitiative an neuen Arbeits- und Zukunftsmodellen zu arbeiten. Nie zuvor habe ich so viele Einladungen zu freien, und dementsprechend erstmal unbezahlten, Projekten bekommen, alte Geschäftspartner denken erstmals laut über neue Wege der Kräftebündelung nach. Es entstehen neue Fusionen und Strukturen, das Netzwerk wächst. Neustart und Startup. Das mag Not geboren sein, mit einer Prise Verzweiflung, und erstmal nicht wirklich einträglich. Es ist aber auch schlicht eine Investition in die Zukunft. Mir macht das Mut.