Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Sonntag, 14. Januar 2007
Statt Hartz-IV: Werden Sie doch Fund-Hund in Hamburg! Und RTL berät kostengünstig, wenn Schulden drücken.


Hamburger Besserverdiener

Ach, die Welt ist schlecht. Deutschland geht es gar nicht gut. Alte Hüte. Man soll ja auch nicht jammern. Mir ist aber gerade ein bisschen schlecht, nach meiner sonntäglichen Presseschau, das muss jetzt raus:

Da steht in der Wochenendausgabe des Hamburger Abendblatt (Sonnabend/Sonntag, 13/14. Januar, S.11) ein Artikel über die Forderungen des Wolfgang Poggendorf, Erster Vorsitzender des Hamburger Tierschutzvereins. Der will Geld. Für Fundtiere. Von der Stadt, vom Steuerzahler. Dafür hat Herr Poggendorf mal vorgelegt, was das, seiner Meinung nach so kostet, die täglichen Pflegekosten von Fundtieren. Ratte: 3 €, Meerschweinchen und Kaninchen: 7,70 €, Katzen: 10,70 € und Hunde schlagen mit 19,30 € zu Buche. Da hat der Bund der Steuerzahler mal nachgerechnet und rausgefunden, dass ein Fund-Hund also rund 600 Euro im Monat kostet, während ein Arbeitslosengeld-II-Empfänger einen Regelsatz von 345 Euro monatlich erhält.

Auch nicht schlecht gestaunt habe ich heute bei der Lektür von Stefan Niggemeiers Blog. Er erzählt, wie RTL es schafft, hoch verschuldeten Menschen doch noch Geld aus der Tasche zu ziehen. Zwischen Ratte und Meerschweinchen liegt der Preis für eine Broschüre, die Wege aus der Schuldenfalle aufzeichnen soll und laut Niggemeier keinerlei brauchbare Tipps enthält. Glauben Sie nicht? Lesen Sie hier.

Ekelhaft, oder? Tschuldigung, wie gesagt, das musste raus. Schönen Sonntag noch.