Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Samstag, 6. August 2005
Geld sparen beim Plattenkauf! Heute: Madness-The Dangermen Sessions

Eine Madness-Platte! Nach all den Jahren. Tränen der Rührung, mit zitternden Händen dem Plattendealer schnell das Geld auf den Tisch gezählt, ab nach Hause und rein das Ding!

37 Minuten und 20 Sekunden später ist es dann, freundlich gesagt, überstanden. Ein schreckliches Album, entsetzlich wie sich Madness mit lahm gespielten Coverversionen von tot gespielten Reggae-Klassikern abmühen. „The Israelites“ ist so eine Leiche und „Shame & Scandal“, Madness bohren müde in verwesten Meilensteinen und vermögen auch nichts anderes festzustellen, als den Tod des Patienten, um sich anschließend gleich an Max Romeos „I chase the devil“ zu vergehen, eine Frechheit mit fiependem Trio-Keybord im Achtziger-Sound.


(Madness-Fans mit Beruhigungs-Bier)

Schlimmer wird’s nicht? Aber klar doch. Die Selbstdemontage der Ska-Götter scheppert zügig dem Ende entgegen, jetzt spielen sie Pop-Cover: „Keep me hanging on“ und „Lola“ wobei Letzteres schon in der Ursprungsversion überflüssig war. Und alles, alles klingt ganz schlimm nach weichgespültem Urlaubs-Reggae für Mauerblümchen und Jah alleine weiß, was der ansonsten begnadete Produzent Dennis Bovell geraucht hat um diese schleimige Soundsuppe mit billig-Keyboards, dünner Stimme und dürren Bläsersätzen anzurühren. Das dann ganz unten auf der CD auch noch Volume one steht, das finde ich bedrohlich.
Ganz, ganz böse, ich schmeiß das jetzt weg.