Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Donnerstag, 17. Februar 2005
Nur mal ganz kurz: worüber ich nicht schrieb

Frau Isabo beschwert sich in den Comments zur letzten Geschichte zurecht darüber, dass ich mal was Neues schreiben soll, weil man sonst bei jedem Blogbesuch das Grauen sieht. Ich glaube, sie meint Christopher Atkins Schamhaare im Swimmingpool und da hat sie recht, geht mir auch so, zumal meine sexuelle Orientierung eine ganz und gar andere ist.

Leider hält mich das Leben derzeit im Würgegriff und trotzdem gibt es nichts Spannendes zu erzählen. Dienstag zum Beispiel war ich auf einer Lesung. Dort wurden Gedichte, Briefe und Prosa des längst verstorbenen und auch vergessenen Dichters August Stramm vorgelesen, über den Ernst Jandl einst schrub:

august stramm

er august stramm
sehr verkürzt hat
das deutsche gedicht

ihn august stramm
verkürzt hat
der erste weltkrieg

wir haben da
etwas länger gehabt
um geschwätzig zu sein

Der geniale Schauspieler Torsten M. Krogh brüllte, weinte, flüsterte Stramms Texte, es war großartig! Dazu spielte die Cellistin Krischa Weber, die u.a. bei der Filmmusik von Fathi Akins Film "Im Juli" mitwirkte. Das ganze war ein sensationeller Abend, da es diese Aufführung aber in nächster Zeit nirgendwo zu sehen gibt, verzichtete ich auf einen Bericht.

Während ich der Hochkultur fröhnte, saß die Liebste mit Freundinen bei Fernsehstarkoch Tim Mälzer und ich war gehörig neidisch. Am Ende der Lesung erreichte mich folgende SMS:

kulinarisches mittelmaß. haben uns über den hauptgang sogar beschweren müssen (zähes kalb) u. dadurch den espresso gratis erhalten.

Zuhause folgte dann eine wirklich erschreckende Erzählung des Restaurantbesuches. Weil ich aber den Kollegen nicht in die Pfanne hauen möchte, zumal ich selbst nicht vor Ort war, verzichtete ich auf den Bericht.

Dann war ich noch auf dem 40sten Geburtstag eines Hamburger Schauspielers geladen. Dort gab sich die Bühnenprominenz Hamburgs ein Stelldichein und Kostproben ihrer Kunst. Weil das aber ganz und gar privat war, verzichtete ich auf den Bericht.

Trotzdem, Christopher Atkins Schamhaar muss verschwinden. ich habe mich für ein Bild der "Werbe-Ikone" Alice entschieden. Die 19 jährige Italienerin wirbt für einen ortsansässigen Telefon-Internet-Anbieter und besuchte diese Woche Hamburg. "Alice macht die Stadt verrückt" titelte die Hamburger Morgenpost. Ich zumindest bleibe bei Besinnung, aber irgendwie ist ja auch alles besser als Christopher Atkins Schambehaarung im Pool.

..............................ratsch.

Links zum Thema

August Stramm entdecken:

http://www.litlinks.it/s/stramm.htm