Dem Herrn Paulsen sein Kiosk |
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Dienstag, 8. Februar 2005
Die Liebe, Fasching und Tierfutter vom Ende der Welt
herr paulsen
12:22h
Es ist ja nicht so, das die Faschingszeit spurlos an mir vorüber ginge. Nein, auch ich nehme an einem kleinen Ritual teil, natürlich geht es ums Essen. Immer am Dienstag nach Rosenmontag esse ich Tierfutter. Seit zwei Jahren. Und das kam so: Am 11. Januar 2003 trat, nach beschämend kurzer Abwesenheit, die Liebe wieder in mein Leben. Seitdem erklärt mir die Liebste die Welt. Und sie macht das gut. Ich habe gelernt, dass man nicht auf jeder Party dabei sein muss. Auf jeder Zweiten aber unbedingt. Sie lehrte mich, dass es völlig in Ordnung ist 24/7 zu arbeiten und dennoch eine Beziehung führen zu wollen. Ich bin gar nicht krank! Erstaunlich! Tierfutter! Die Liebste ist aus Elmshorn, einer kleinen Gemeinde, direkt in meinem gedachten Ende der Welt gelegen, dort essen die Bewohner, die Karneval, Fasnet, Fastnacht traditionell zutiefst verachten, genau um diese Zeit traditionell Tierfutter. Alle Wirtshäuser in und um Elmshorn servieren am Faschingsdienstag ihren, vorwiegend menschlichen Gästen, Tierfutter. Umsonst. Dafür werben sie im Stadtanzeiger. Seitenlang. Schuld daran war der Krieg. Damals im Februar 1650. Schwedenkönig Karl Gustav und Wallensteins Heer kloppten sich bei Elmshorn die Köpfe ein. Monate. Lang. Neben den kriegsüblichen Kollateralschäden hungerten die, die sich nicht kloppten und irgendwie überlebten. Irgendwann waren die Schweinebraten aus. Auch Torte gab es nicht mehr. Viehzeug war komplett verzehrt. Und da lagen sie rum. Berge von Kapuzinererbsen, einem Mastfutter für das liebe, aber soeben verstorbene Vieh. In der Not frisst, nicht nur der Elmshorner, Kapuzinererbsen. In Wasser geweicht, Stunden gekocht, während um die Stadt herum gemordet wurde und dann, die Enttäuschung, ein brauner Schleim in grauem Wasser. Der aber Leben rettete. Die Elmshorner haben das nicht vergessen. Ein jeder Wirt der dort was auf sich hält, kocht also am Faschingsdienstag die grauen Erbsen. Eigentlich heißen die Kapuziner-Erbsen und sind rot-braune dicke Dinger die 12 Stunden eingeweicht und dann mit Speck und Poreewürfeln stundenlang im Sud zu einem dicken graubraunen Brei eingekocht werden. Dazu gibt es Kochwurst, Schweinbacken, Kasselernacken, Salzkartoffeln und eine Specksauce. Es schmeckt köstlich und wer überlebt bekommt einen Aquavit. Ja und heute Abend ist es wieder so weit, ich freu mich da seit November drauf, denn im November muss man den Tisch reservieren für den Tag nach Rosenmontag, es wird in drei Schichten gegessen, ein Volksfest, die Hütte brennt und im November gibt es noch Tische nach Wahl. PS: fast wäre Elmshorn richtig berühmt geworden. Als Olympiastadt! Die arroganten Hamburger hatten gedacht, wir lassen dort im Grünen ein paar Pferde traben, während der Olympiade (bruhahaha). Und graue Erbsen für Pferd und Reiter! In einem Abwasch. Und so billisch! ..................................................rülps. Rezepte: http://top.schleswig-holstein.de/artikel/1,3327,JGdlbz0yNCRpdGVtPTM5NjgxMzAk,00.html ... Link Montag, 7. Februar 2005
Nur mal ganz kurz: Hermes Phettbergs hundert Hennen
herr paulsen
16:53h
Einmal hatte ich die Ehre Hermes Phettberg vom Hamburger Flughafen abzuholen und zunächst in sein Hotel und später auf eine Lesung zu fahren. Ich war sehr ängstlich, aber Hermes beruhigte mich, er habe extra für mich geduscht und röche "rosenhaft", was ich bestätigen konnte. Der österreichische Generalkonsul war auch am Flughafen und begrüßte Hermes aufs herzlichste. Ich war erstaunt, es stellte sich aber heraus, das der Herr Generalkonsul auf anderen hohen Besuch wartete und hier ganz elegant zwei Fliegen mit einem Handschlag schlug. Später am Abend schloß sich Hermes dann mit zwei Vertretern der Presse auf einer Klo-Kabine des Thalia-Nachtasyls ein und gab dort Interviews was insgesamt ein sehr hübsches Bild abgab. Wir führten an diesem Tag einige erhellende Gespräche und ich verlor so manches unbedachte Vorurteil, das sich mit den Jahren angesammelt hatte, ich verfolgte Phettbergs Schaffen nämlich seit den Tagen seiner "Nette Leit-Show" und schwankte immer zwischen Ekel und Genie. Jetzt gibt es Hermes Phettbergs monumentales Katechesen-Kompendium, sämtliche Predigtdienste aus dem Wiener "Falter", in drei Bänden. Hundert Hennen" heißt das Werk, insgesamt 1.400 Seiten für 125 Euro, erschienen beim Druckhaus Galrev, Berlin 2004. Äußerst empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang der, in der Österreichischen Literaturzeitung "Volltext" (Nr.6/2004) erschienene Artikel über Hermes Phettberg. Der Autor Claus Philipp (Kulturressortleiter, Der Standard) läßt Hermes Phettberg die, längst überfällige, Anerkennung als einer der ganz großen Autoren Österreichs zukommen und auf der nächsten Seite plaudert Hermes Phettberg höchst komisch über seine "Predigtdienste" und "Hundert Hennen". Zum Beispiel über den Namen des Werkes: "Hundert Hennen deshalb, weil in Predigtdienst Nr. 209 der Satz steht, dass ich inzwischen das Volumen von hundert Hennen innehätte. Und bei Gott, ich würde mich wahrlich nun in hundert Hennen umbennenen, wenn ich noch irgendeine Kraft innehätte. Vorname Hundert. Nachname Hennen. Oh das wär schön bei Live-Übertragungen: "und hier sitzen hundert Hennen."" Oder über anfängliche Schwierigkeiten mit dem "Falter": " Womit also mein erster Predigtdienst geschrieben war, aber dann doch nicht im "Falter" erschien, weil ich den so überfallsartig einsandte, und die Redaktion mit dem Meinungsbildungsprozess noch nicht durch war, ob sie die Kirche retten wollte." Lesenswert! ..........................ratsch! Links zum Thema: Hermes Phettbergs Homepage: http://www.phettberg.at/ Volltext, Literaturzeitung: http://www.volltext.net/ Phettbergs Predigtdienst bestellen: http://www.falter.at/index.php?ordner=phettberg&file=newsletter.php "Hundert Hennen" bei Galrev: http://www.galrev.com/material/seiten/phettberg.htm ... Link
Testesser Paulsen berichtet. Folge 3: Dionysos
herr paulsen
10:05h
Dionysos (in Ermangelung eines Fotos vom getesteten Restaurant, stelle ich hier einfach mal ein Foto der amtierenden Miss Griechenland rein. Ist ja auch sehr schön.) Wenn ich zu „meinem“ Griechen gehe, da bin ich Traditionalist, da bestelle ich immer die 17, dann die 26 mit Reis statt Pommes, kein Dessert wegen Platzmangel, nochn Ouzo, Hellas, und Tschüss. Die Liebste schimpft mich Langweiler. Im kleinen, gemütlich-modernen Dionysos ist alles anders. Meine geliebte 17 ist hier was ganz anderes, die 26 kenne ich gar nicht! Dafür vier Seiten mit unzähligen Köstlichkeiten der griechischen Küche von 1,80€ bis 5,40€. Die Liebste lächelt. Am Nebentisch werden Batterien kleiner, weißer Schälchen aufgefahren und jetzt muss auch ich lächeln. Aufgeregt rufen wir dem geduldigen Kellner Gerichte und Nummern zu („ach, nein doch lieber..und auf jeden Fall..“) und kommen auf zehn Schälchen für die erste Runde. Rauchiges Auberginenpüree, knusprige Zucchinibällchen, zartschmelzende Käsebällchen, erfrischender Bohnensalat, würzige Bratwürstchen, Muschelfleisch in pikanter Tomatensauce, zarter Meeresfrüchtesalat, gebratener Chalumi-Käse, Spinat mit Sesam und goldbraun gebratener Octopus. Beim zweiten Durchgang entdecke ich meine 17! Und die 26! Dazu zarte Lammkoteletts, feine Wachtelkeulen in Wein und Knoblauch, saftige Kirschtomaten, gefüllt mit feinem Käse. 18 geniale Schälchen später müssen wir aus Platzmangel auf ein Dessert verzichten. Beim Ouzo stellen wir fest, dass wir gerade mal einen Bruchteil der Köstlichkeiten probiert haben und die zwei Hauptgänge des Tagesangebotes sind uns im Schälchenrausch ebenso entgangen. Wir müssen unbedingt wieder kommen. Und ich habe keine Ahnung, wie ich mir bis dahin die ganzen Nummern merken soll. Dionysos ... Link Freitag, 4. Februar 2005
Kettendingensirgendwas mit Musik...
herr paulsen
20:33h
...was ich nicht verstehe, irgendsoein Blogger-Ding wahrscheinlich, wo ich noch nicht weiß. Also: Eine davon ist Isabo die das auch machen soll und ebenfalls drei Leute benennt. Einer davon bin ich und weil ich noch ganz jung hier bin und die Links brauche, mache ich da auch mit und entschuldige mich gleich mal bei drei Bloggern, denen ich jetzt wiederum die Zeit stehle. Sehr interessant. 1. Total amount of music files on your computer: Nach drei Tagen gibt’s den ersten Wiederholer auf der Festplatte, dann hilft eine brandneue, externe Festplatte über die nächsten fünf Tage. 2. The last CD you bought was: The Chemical Brothers-Push the button 3. What is the song you last listened to before reading this message? Into my soul- Dee Dee Bridgewater & Gabin 4. Write down 5 songs you often listen to or that mean a lot to you. Cheek to cheek-Ella Fitzgerald & Louis Armstrong Waiting room-Fugazi Bring den Vorschlaghammer mit-Element of Crime Push e fire-Junior Kelly Hurdy Gurdy Man-Butthole Surfers 5. Who are you going to pass this stick to? (3 persons) and why? DD weil DD gute Musik kennt, schön darüber schreibt und auflegt. http://studio23.antville.org/ (Muss DD eigentlich jetzt auch als Lisa 9 die Liste ausfüllen, hihi?) Mr.Oliver, http://homepage.mac.com/olitrific/iblog/B59361218/index.html Frankai, weil dieser Mann meinen musikalischen Lieblingsblog unterhält und mich eine Menge Geld kostet, weil ich die ganzen Empfehlungen auch kaufen muss. http://soul.blogger.de/ ... Link
Herr Paulsen schreibt einen Brief. Heute: an die Kleinkunstbühne am Rande der Stadt.
herr paulsen
19:01h
Liebe Kleinkunstbühne am Rande der Stadt, da habt Ihr mich ja prima unterhalten, mit Eurem Programmheft, das ich heute in meinem Briefkasten fand. Ich war richtig begeistert beim Durchlesen. Vorgestern hab ich ja mit dem Chef gesprochen, der hat mich angerufen und gefragt ob ich mal bei Euch lesen will. Tut mir leid, das ich nicht gleich begeistert zugesagt habe, sondern erstmal Eure Programmheft angefordert habe, zum Kennenlernen, Ihr versteht? Das hat sich aber so was von gelohnt, ich hatte wirklich Spaß beim Lesen. Ihr legt also „lyrische Gitarrenmusik" auf und lest "Gedichte von romantisch bis cool“. Also ich muss sagen, das rockt! Schön auch, dass der Gitarrist Herr K. nur einen Monat später „sein fetziges Projekt „Lieder des Herrn K."“ vorstellt! Das fetzt schon beim lesen! Und der Eintritt ist frei! Umsonst! Gratis! Etwas überrascht war ich dann aber schon, das ich am selben Abend mit Herrn K. auf der Bühne stehen soll. Steht da. In Euerm Programmheft. Ihr erinnert Euch, ich hatte nicht zugesagt! Vorgestern. Erinnert Ihr nicht? Ach so. Leider trübte sich meine Stimmung noch mehr als ich weiter lesen musste: „Herr Paulsen, Hamburgs junge Comedy-Hoffnung, liest Umwerfendes.“ Den Satz, liebe Kleinkunstbühne am Rande der Stadt, nehme ich Euch jetzt mal wirklich übel. Eure hellseherischen Fähigkeiten bezüglich einer Lesung meinerseits mögen nicht die besten sein. Aber weder bin ich eine junge Comedy-Hoffnung, noch lese ich Umwerfendes. Es sei denn, die Luft im Saal ist extrem schlecht, durch all die Menschen die bei geschlossenen Fenstern zu Eurer selbstaufgelegten, schweißtreibenden, lyrischen Gitarrenmusik abgehen. Greade wollte ich Euch meine Absage mailen, da fiel mir ein, Euer Chef hat ja keine Mail und auch kein kein Fax ist aber telefonisch zu erreichen. Ich ruf dann gleich mal an. So nicht, liebe Kleinkunstbühne am Rande der Stadt, und bitte Programmhefte mit falschen Angaben immer ins Altpapier, nie in den Hausmüll! mahnt, romantisch-cool, Herr Paulsen ... Link Donnerstag, 3. Februar 2005
Nur mal ganz kurz: Halbzeit
herr paulsen
19:49h
Also, heute morgen sitze ich im Auto auf dem Weg nach Bremen um dort Hot Dogs zu schminken. Es ist noch dunkel, ich habe keine Lust auf Musik und langweile mich. Also denke ich mir Geburtstagsgeschenke aus. Ist zwar noch Ewig hin, aber Mutter ruft gerne mal viele Wochen vorher an. Plötzlich sagt eine Stimme in meinem Kopf laut und deutlich: "Halbzeit." Ich hätte fast das Lenkrad verissen. Ist aber nix passiert, wär ja sonst auch nicht Halbzeit, nee? Ha.Ha. Ich denk so, scheiße wenn die Stimme recht hat ich mein ich häng an meinem Leben ich mag das gerade aber wer an seinem Leben hängt ist ein Feigling das ist doch auch nicht schön wieso läuft hier keine Musik und am Samstag wird erst mal abgefeiert aber sachma Halbzeit=Middlife+Crises geht das etwa jetzt schon los meine Güte zweimal 36 sind doch erst, ach du liebe Güte, da muß man ja schon Glück haben für so ein gesegnetes Alter wo ist die ScheißgutelauneCD und kann der da vorne mal einfach rechts rüber fahren, danke, ich habs nämlich eilig. Die Hot Dogs sind sehr hübsch geworden. Schmecken aber nicht. Ich mein: Mikrowelle! Hallo! ... Link Dienstag, 1. Februar 2005
Nur mal ganz kurz: bittertarnung für ein falsches älterwerden
herr paulsen
11:25h
dass es eigentlich supergeil wäre wenn dann zu verpissen einen bart stehen zu lassen logisch
bittertarnung für ein falsches älterwerden http://www.nilsmohl.de/ ... Link ... Nächste Seite
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