Dem Herrn Paulsen sein Kiosk |
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Samstag, 24. November 2007
Lettra- Deutschlands erster Literatur-Fernsehsender geht heute auf Sendung. Leider erstmal nur im Bezahlfernsehen.
herr paulsen
11:19h
Lettra, der erste Fernsehsender rund um die Themen Bücher & Lesen, geht heute auf Sendung (24.November 2007). Digital, rund um die Uhr, im Abonnement und demnächst auch im Web und mit eigener Community. Produziert wird in Hamburg und Berlin. Ein „kompetentes und abwechslungsreiches Programm“ verspricht lettra auf seiner Homepage, „Orientierung und Service im Dschungel der Neuerscheinungen. Dazu gehören Autorenportraits, Interviews und die Vorstellung von Lieblingsbüchern genauso wie die Präsentation von Literaturverfilmungen, Hintergrundberichte oder unsere Literaturcharts.“ Bestätigt ist bislang das prominenten Moderatoren-Paar Bärbel Schäfer und Michel Friedman, beide werden ab dem nächsten Jahr jeweils ein eigenes Sendeformate moderieren. Klingt spannend, ich persönlich werde lettra aber zunächst mal gar nicht empfangen können. Denn Lettra gibt es via Satellit erstmal nur im Pay-TV Angebot von Premiere Star und arenaSat und im Kabel als Pay-TV Angebot von Unity Media. Bis Montag, 26.November um 19:00 Uhr läuft zunächst eine Sendungsschleife (mit „lettra!-die Show“, einer Reportage über Walter Kempowski und einem Filmdrama mit Sarah Biasini („Julie-Agentin des Königs“), erst dann startet das reguläre Programm. Alle geplanten Sendungen werden auf der Internetseite kurz vorgestellt. http://www.lettra.de/ ... Link Donnerstag, 22. November 2007
Werben & Verkaufen
herr paulsen
19:08h
Manche Menschen lesen in Blogs das Kleingedruckte (Comments) nicht. Das ist oftmals eine gute Entscheidung. Im Kiosk hab ich gestern im Kleingedruckten was sehr lesenwertes gefunden. "Loco en la cocina" nennt sich ein neues Kochblog das mir schon mit den ersten drei Einträgen ans Herz gewachsen ist. Und zum Start fasst "Loco" mal die gesamtdeutsche Kochsendungskrise zusammen (sehr komisch seine fiktive Notkonferenz bei VOX!) und kommt zum überraschenden Schluß, dass es keine Krise gibt: http://locoenlacocina.twoday.net/stories/4467570/ Bemerkenswert finde ich in diesem Zusammenhang, was mir erst neulich auffiel: Der einzige Koch der zwischen und während den immer noch zahlreichen Kochsendungen in den Werbeblöcken was verkauft, ist zur Zeit: na? Jamie Oliver! Das nenne ich einfach mal Gerechtigkeit, da weiß man doch wo wirtschaftlich der Kochlöffel hängt. Immer noch beim Original. ... Link Dienstag, 20. November 2007
KAFFEE.SATZ.LESEN 44 - „Sex ist eigentlich nicht so mein Ding“
herr paulsen
18:18h
Unkontrollierte Körperbewegungen und -flüssigkeiten, undurchdachte Äußerungen, entgleiste Mimik, Flecken. Sagen wir doch, wie es ist: Sex ist eine unschöne, unwürdige und gemeinhin überbewertete Aktivität. Das finden zumindest 31 Schriftsteller, die in der Anthologie „Sex ist eigentlich nicht so mein Ding“ (Eichborn Verlag) eindeutig Stellung beziehen. Das Buch zur vermutlich letzten sexuellen Revolution kommt aus Hamburg, und kommenden Sonntag erklären bei KAFFEE.SATZ.LESEN acht Hamburger Autorinnen und Autoren, warum Sex eigentlich nicht so Ihr Ding ist: KAFFEE.SATZ.LESEN 44 Sex sells ja bekanntlich, wir haben aber vorgesorgt und bieten wieder Hamburgs einziges literarisches Public Viewing an. Ist im Saal der Baderanstalt kein Platz mehr, wird die Lesung live auf eine Großbildleinwand in der neuen „Nichtschwimmerlounge“ ein Stockwerk tiefer übertragen. „Sex ist eigentlich nicht so mein Ding“ – Das Buch Aus der Anthologie lesen: Sven Amtsberg Verena Carl http://www.verenacarl.de/ Dierk Hagedorn http://www.dierkhagedorn.de/ Hartmut Pospiech http://www.writersroom.de/ Alexander Posch Gordon Roesnik Xóchil A. Schütz http://www.myspace.com/xochillen Michael Weins http://www.michaelweins.de/ ... Link Montag, 19. November 2007
Diese Woche unter Volldampf: dem Herr Paulsen sein allerletzter Küchenchef
herr paulsen
20:56h
Bin ich grad erschrocken. Schalte „Unter Volldampf!“ auf Vox ein, jene Zweitverwertung der Perfektes-Dinner-Hobbykochkandidaten, die sich in diesem Format eine Woche lang von echten Köchen, in einem echten Restaurant erschrecken lassen dürfen. Dünn ist er geworden. Früher sah er gemütlicher aus. Gemütlich war er aber nie. Einschüchternd damals, die Unnahbarkeit die er ausstrahlt. Ein cooler Hund. Ich habe keine Ahnung was er da im Fernsehen macht. Das ist absolut nicht sein Ding. Der Mann ist ein genialer Koch, ein Perfektionist, ein Besessener. Der kocht, nicht redet. Und schon gar nicht im Fernsehen. Seltsam. Vor zwölf Jahren habe ich Raneburgers Küche verlassen und seitdem keine Restaurantküche mehr betreten. Danke dafür, Franz! Und lassen Sie das nur ja nicht einreißen, das mit dem Fernsehen. ("Unter Volldampf!" läuft von Montag-Freitag, immer um 19:50 Uhr auf VOX) ... Link Sonntag, 18. November 2007
Wie die Deutschen den Reggae entdeckten. Das Buch zur Geschichte.
herr paulsen
10:19h
"Mir san mir, an´mir san wicked an´wild!" In ihrem Buch „Reggae in Deutschland“ erzählen Olaf Karnik und Helmut Philipps erstmals die Geschichte der noch sehr jungen deutschen Reggae- Musikkultur. Das Autoren-Duo erklärt den 1. Oktober 1995 zur offiziellen Geburtstunde des deutschen Reggae, jene selbstbewusste, vielförmige Bewegung aus Musikern, Bands, Soundsystems, Produzenten und Journalisten die Deutschland in den vergangenen Jahren in Germaica verwandelt haben. Ich war sogar dabei, an jenem 1. Oktober. Vor dem Fernseher. An diesem Tag lief, im Rahmen der Reihe „Lost in Musik“, auf ARTE ein einstündiges Feature über Reggae in dem, neben der britischen Dub-Szene, auch die Vorreiter der neuen deutschen Reggae-Kultur gezeigt wurden. Die Soundsystems Concrete Jungle aus Berlin und Silly Walks aus Hamburg wurden vorgestellt und ich entdeckten auch diesen dünnen Jungen wieder, den ich mal live auf einem Hafenstraßen-Fest gesehen hatte. Gentleman. Der junge Schlacks aus Köln hatte damals ausdauernd und in fremden Zungen ein Mikrophon besprochen, im Hintergrund lief Reggae und ich war so angetan wie ahnungslos was genau da passierte. Das Arte–Feature war tatsächlich eine Initialzündung für Menschen denen schon damals dämmerte, dass Reggae nicht nur Bob Marley und Kiffen sein musste. Erklärt und gezeigt wurde erstmals was man bislang nur vom Hörensagen kannte. Aber mal Hand aufs rotgelbgrüne Herz: Braucht die Welt tatsächlich ein Buch über die Geschichte einer musikalischen Bewegung die gerade mal 12 Jahre alt ist? Unbedingt, denn die Annäherung der Deutschen an den Reggae beginnt schon 1964 und ist nicht nur eine Geschichte voller Missverständnisse die tief in deutsche Befindlichkeiten blicken lässt, sondern auch eine hochkomische Angelegenheit. Wie da zusammen kommt was so gar nicht zusammen passen will. In drei informativen und vor allem erheiternden Kapiteln erzählt Helmuth Philipps am Anfang des Buches von den Anfängen zwischen 1964 bis 1999. Ich habe sehr gelacht. Los geht es mit der damals 22-jährigen Sängerin Millie Small, die mit „My Boy Lollipop“ den ersten jamaikanischen Off-Beat-Welthit auch nach Deutschland bringt. Warum der noch sehr junge Klaus Doldinger sie mit seiner Band bei einem Auftritt im Hamburger Starclub begleitete und dabei eine blonde Frauenperücke trug, das liest sich vergnüglich. Auch das ausgerechnet die BILD Zeitung den ersten Reggae-Sampler in Deutschland veröffentlichte („Platte auf den Teller und-HEY!-tanzen. Reggae mit Ihrer Sekretärin, Ihrer Freundin oder gar Ihrer Frau.“), ist so überraschend-komisch wie die beigelegte Tanzanleitung: „sich selber (also nicht der Partnerin!) vor die Brust greifen, dabei drei Schritte zur Seite…“ Anstrengend wird Reggae in Deutschland in den Siebzigern. Konservative Hippies, linkspolitische Intellektuelle und elitäre Traditionalisten gönnten sich nicht das Schwarze auf dem Plattenteller, jede der Gruppe idealisiert und ideologisiert Reggae nach eigenem Gusto, der Rest ist Intoleranz. Als Bob Marley 1981 stirbt, gerät Reggae in Deutschland in Vergessenheit. Anfang der Achtziger glaubt man in Deutschland Boney M. oder die Goombay Dance Band seien Reggae. Und Laid Back singen „Sunshine Reggae“ während sich in Ost und West die ersten deutschen Reggae-Pioniere zaghaft ans Werk machen. 1986 dann der erste „Summerjam“, damals noch unter dem Namen „Sunsplash“. Ein kleines, jährliches Reggaefestival das zum Größten in Europa wachsen sollte. Es wird spannend. Reggae wird Ragga, wird Dub, wird Dancehall, Soundsystem- und Clubkultur, Live-Erlebnis, Lebensweise und nicht zuletzt lohnende Investition für die Musikindustrie. Das Buch bietet mehr als nur lesenswerte Geschichte und Anekdoten, es stellt auch viele Macher von damals und heute vor. Interessante Interviews vertiefen die Einblicke in die heutige Reggaeszene. Und nicht zuletzt werden, ganz undogmatisch und nebenbei, Grundbegriffe, Rituale und Semantik der Reggae-Live-Kultur erklärt. Nach Lektüre dieses Buches kann auch der Laie jeden Dancehall und jedes Reggae-Konzert ganz entspannt und fettnapffrei genießen. Karnik und Philipps zeigen lobenswerterweise auch Grenzen der Vereinnahmung jamaikanischer Reggae-Culture auf: den schweren Weg von der Imitation zur emanzipierten, eigenständig und eben deutschen Reggaekultur. Unbequeme Themen des Reggae wie Homophobie, Machismo, Gewalt und Armut werden ebenfalls angesprochen und aufgezeigt. Ganz besonders das Gespräch mit der Redaktion des „Riddim“-Magazins am Ende des Buches, zeigt die interessante Selbstverortung denkender, deutscher Reggae-Fans. Auch über die Zukunft haben die Autoren nachgedacht und bringen den derzeitigen Hype sachlich auf den Punkt. Sollten Zugpferde und Topseller wie Gentleman oder Seeed eines Tages aus dem Blickwinkel der breiten Masse verschwinden, wird Reggae in Deutschland wieder das werden, was er schon seit ein paar Jahren ist: eine lebendige Nischenkultur. Das Buch: Reggae in Deutschland Die Autoren: Olaf Karnik, geboren 1962, lebt und arbeitet in Köln als freier Journalist und Autor, u.a. für »Neue Zürcher Zeitung«, »WDR«, »Deutschlandfunk«, »Intro«. Er ist Buchautor (»Chasin' A Dream. Die Musik des schwarzen Amerika von Soul bis HipHop«, 1989, mit Gerald Hündgen) und realisierte mit Christoph Dreher die Fernsehreihe »Fantastic Voyages«. Er war Redakteur der »Spex«, Musiker der Gruppe »Genf«, und ist seit 20 Jahren DJ. Helmut Philipps, geboren 1953, lebt in Dortmund, arbeitet seit vielen Jahren als Tontechniker für Götz Alsmann und schreibt regelmäßig für das Reggaemagazin »Riddim«. Er selbst gehört zu den Pionieren der Reggae-Szene in Deutschland und hat schon sehr früh als Produzent gearbeitet. Reggae in Deutschland. Eine (unvollständige) Linkliste: Künstler: Les Babacools Bantu Benjie Caramelo Criminal D-Flame Dr. Ring-Ding Dubtari Ganjaman Gentleman Hans Söllner Irie Révoltés I-Shen Rockers Ischen Impossible Jagga Bites Combo Jahcoustix Martin Jondo Mono&Nikitaman Nattyflo Nosliw Ohrbooten Patrice Pow Pow Movement (Soundsystem) Raggabund Sam Ragga Band Sebastian Sturm Seeed Sentinel (Soundsystem) Silly Walks Movement (Soundsystem) Small Axe (Soundsystem) Sound Quake (Soundsytem) Supersonic (Soundsystem) Uwe Banton Zoe Lesenswert: Riddim (das Zentralorgan, größtes Reggae-Magazin Europas): Summerjam (Europas größtes Reggae-Festival am Fühlinger See bei Köln): Reggaemusicguide: Reggae Live-Tipps: ... Link Donnerstag, 15. November 2007
Hamburger Förderpreise für Literatur 2007 vergeben. Und die Gewinner sind…
herr paulsen
20:26h
…natürlich alle die mitgemacht haben. War nur Spaß. Ich persönlich freue mich ganz besonders, dass der einmalige Sascha Piroth endlich zu Ehren kommt und einen der sechs mit 6000 Euro dotierten Förderpreise für Literatur erhält. Piroth ist nicht nur Autor sondern auch ein begnadeter Maler, Fotograf, Graphikdesigner und Schauspieler. Er verzettelt sich dabei nie. Noch eine Kunst. Dass die diesjährige Jury des Literaturpreises nicht nur an Piroths Sprache hängen geblieben ist, sondern diese auch für preiswürdig erachtet, das erstaunt mich kurz und freut mich länger.
Ebenfalls einen Förderpreis für Literatur erhalten 2007: Verena Carl, Ulrich Diehl, Guido Geist, Aymone Rassaerts und Sonja Roczek. Förderpreise für literarische Übersetzungen in Höhe von 2500 Euro gehen dieses Jahr an an Christiane Bergfeld, Nikolaus de Palézieux und Birgit Schmitz. Das traditionell beschwingte Bejubeln der Geehrten, die an diesem Abend kurze Leseproben liefern, nachdem die Jury sich erklärt hat, findet am 5. Dezember im Literaturhaus Hamburg statt. Sascha Piroth können Sie dann außerdem live bei der Weihnachtsausgabe von KAFFEE.SATZ.LESEN erleben (16.12.) und Verena Carl ist schon Ende des Monats (25.11.) bei uns zu Gast. Links zum Thema: Sascha Piroth: Der Preis: ... Link Donnerstag, 8. November 2007
Herr Paulsen guckt live: Die Kocharena (Vox, 185 Min.)
herr paulsen
20:06h
20:07 In einigen Minuten startet auf Vox die wohl längste Kochshow die Deutschland bislang gesehen hat. Drei Stunden dauert das Wettkochen zwischen fünf Küchenamateuren und Johann Lafer. Welcher der fünf Kandidaten zur Vorspeise antritt wird zu Beginn der Sendung ermittelt, dann geht es los. 15 Minuten haben beide Küchengladiatoren um den ersten Gang umzusetzen. Advantage Amateur: der kennt das Rezept schon und hat geübt, Lafer erfährt den Rezepttitel erst in der Sendung. Nach 15 Minuten kürt eine Jury den Duell-Sieger. Gewinnt der Amateur mit seiner Vorspeise, gibt es 3000 Euro Preisgeld und darf weiter kochen, andernfalls wird er durch einen anderen Kandidaten ausgetauscht. Wer sich ganze fünf Gänger gegen Lafer behaupten kann, bekommt eine Küche. Moderiert wird das ganze von, mir persönlich, völlig unbekannten Moderatoren. Florian König und Heiko Wasser begleiten sonst verrbal die Formel 1 und Boxwettkämpfe. Und die Jury? Was Reiner Calmund da soll entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Ob ihn sein lebensbedrohliches Übergewicht qualifiziert hat? Qualifiziert ist aber mit Sicherheit Katja Burghardt, Chefredakteurin der Zeitschrift „Essen & Trinken“ und Gastrokritiker Heinz Horrmann, eigentlich auf Hotels spezialisiert, aber da gibt es ja auch mal was zu essen. Und wer soll sich das ansehen. Ich meine ganze drei Stunden lang? Ich mach das für Sie. Zumindest die Premiere. Gleich gehts los. 20:18 20:20 Salat von der Ente mit Orange! 20:24 20:30 20:35 20:38 20:42 20:44 20:45 20:47 20:49 20:55 20:59 21:03 21:06 21:10 21:12 21:15-21:21 21:22 21:30 21:34 21:40 21:42 21:49 21:56 22:01 22:03 22:05 22:14-22:20 22:27 22:31 22:35 22:38 22:42 22:50 22:53 22:58 23:01 23:03-23:09 23:13 23:17 Fazit: Boah, war das zäh, lieblos und langweilig. Die "Sport"-Moderation nervt gigantisch. Ich möchte nie wieder Reiner Calmund beim Essen zusehen. Herr Horrmann ist wunderbar, Frau Burghardt angenehm ruhig und zurückhaltend. Mein Respekt gilt den mutigen und sympathischen Kandidaten sowie Johann Lafer (das war anstrengend!). Grundsätzlich ist das überlange Format höchst geeignet den Kochsendungshype zu beenden. Wegen Überfütterung. Jetzt gehts aber erst nochmal weiter, demnächst in der Kocharena: Tim Mälzer, Kolja Kleeberg und Martin Baudrexel. Jeweils drei Stunden. Das ist gestohlene Lebenszeit. Kochen Sie lieber zuhause selber was und laden Sie sich Freunde ein. ... Link ... Nächste Seite
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