Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Samstag, 1. März 2008
Bratwürste selber machen (1): Grobe Schweinsbratwurst mit Lardo

Orkan Emma fegt über Hamburg hinweg, in der Wurstküche ist es schön muckelig, los gehts. Die Fleischsorten für die grobe Schweinsbratwurst habe ich abgewogen.

800 g Schweineschulter
150 g geräucherter Speck
150 g fetter Bauchspeck
100 g Lardo

Das Fleisch ist von Sehnen und Knorpeln befreit und, wie auf dem Foto zu sehen, in Streifen geschnitten.
Die Streifen "saugen" sich nachher wie von selbst in den Fleischwolf, bei geschnittenen Würfeln müssen Sie umständlich nachstopfen.

Während ich diese Zeilen schreibe, ist das Blech im Tiefkühler: angefroren lassen sich die Fleischstücke besser wolfen, weiches Fett und Restsehnen würde sich ungefroren um die Messer legen und irgendwann blockieren. Außerdem hilft das Einfrieren, die entstehende Reibungswärme beim Wolfen gering zu halten.

Der Star dieser Wurst ist der verwendete Lardo.

Dieser gewürzte italienische Speck gibt einen feinen Geschmack an die Wurst. Und natürlich die Gewürzmischung, die ich jetzt vorbereite:

4 Langpfeffer, eine Pfeffersorte mit intensivem Nelken-Aroma

1 TL schwarze Pfefferkörner

6 Pimentkörner

2 riesige Knoblauchzehen

mehr kommt nicht dran! (Salz natürlich, aber erst später!)

Den Piment und die zwei Pfeffersorten erhitze ich in der Pfanne leicht. Wenn es zu duften anfängt lasse ich die Gewürze abkühlen und mahle sie in der Gewürzmühle oder im Mörser. Den Knoblauch lasse ich mit dem Fleisch durch. Apropos Fleisch, los gehts:

Hurra!

Gewürze dazu und kräftig salzen:

Und jetzt kommt was ganz Wichtiges: um zu vermeiden, dass die Wurstmasse nach dem Garen bröselig aus der Hülle fällt, braucht die Masse Bindung. Dies erreichen Sie durch kräftiges durchkneten in der Küchenmaschine, 2 Minuten Vollgas:

Jetzt gehts ans Füllen. Nur das Beste für uns, Rheingold Express-der Star unter den Saitlingen ( garantiert reine Schafe) :

Den Darm habe ich eine Stunde in lauwarmem Wasser gebadet, er sollte jetzt schön geschmeidig sein.

So. Kurze Unterbrechung erstmal hier. Der Wolf ist eingesaut, ebenso die Küchenmaschine. Ich kühle das grobe Brät jetzt zugedeckt ein und mache mich an das Wolfen der anderen Sorten. So hab ich nicht dauernd Abwasch und die fertigen Wurstmassen können schön durchziehen. Weiter geht es erstmal hier.

Bevor aber die Wurstmasse in den Darm kommt, ist Probefrikadellenzeit! Kleine Frikadelle formen in einer Pfanne braten und probieren. Stimmt die Würze?

Dann kann eingefüllt werden!

Bis hierher war alles ein großer Spaß, war es nicht?
Jetzt ist Schluss mit Lustig.

Das Aufziehen des Darms gelingt mit Leichtigkeit, wenn man ein Darm-Ende findet im Quallenberg.

Oben kommt jetzt Masse rein, die möglichst luftdicht durch eine Kurbelwelle zur Tülle und von dort in den Darm gebracht werden soll. Geht alleine schonmal nicht. Einer drückt oben rein, einer zieht Würstchen ab.

Dauert Stunden. Die Probewurst platzt trotz zärtlichster Garung sehr schnell. Wir haben die Därme viel zu stark befüllt.


(so sind die Würste bereits zu stark befüllt!)

Erst nach drei weiteren Sorten/Versuchen haben wir die perfekte Technik raus:

-Masse in kleine Kugeln vorformen.

-Immer nur eine Kugel versenken und zärtlich mit dem Pömpel nach unten drücken, die Maschine auf mittlerer Stufe laufen lassen.

-Die Würste minimal füllen, die müssen nicht aussehen wie Würste, die können aussehen wie Bleistifte. Die Merguez haben wir dann sogar platt gedrückt. Bestes Ergebnis, die Dinger werden in der Pfanne von alleine prall und rund, wie die selbstaufblasbaren Betten in der Nachtschiene des Shoppingkanal.

Aber schmecken tun die Würste! Sensationell, würzig, super saftig! Ehrlich gesagt kann ich mich nicht erinnern jemals eine saftigere Bratwurst gegessen zu haben. Das muss wohl an der Frische liegen. Die Würzung ist perfekt. Es lohnt sich!

***

Das komplette Live-Bratwursten vom 1. März zum Nachlesen :

Die Vorbereitungen & der Einkauf:

http://antsinp.antville.org/stories/1767209/

Die Basis-Wurst (grobe Schweinsbratwurst), mit sehr vielen Step-Fotos und ausführlicher Beschreibung aller anfallenden Arbeiten:

http://Antsinp.antville.org/stories/1767247/

Rostbratwürstchen „so ungefähr Nürnberger Art“ als „ähnlich wie Blaue Zipfel“ serviert:

http://Antsinp.antville.org/stories/1767261/

Die würzige Fenchel-Lamm-Bratwurst:

http://Antsinp.antville.org/stories/1767309/

Die feurige Paprika-Merguez:

http://Antsinp.antville.org/stories/1767319/

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Live Wursten - die Vorbereitungen

Willkommen zum Live - Wursten! Heute geht es hier um die Bratwurst, vier verschiedene Bratwurstsorten werde ich heute machen:

Grobe Schweinsbratwurst mit Lardo

“Blaue Zipfel“ auf meine Art

Lammbratwurst mit Fenchel und zwei Pfeffersorten

Scharfe Merguez

Ich habe beim Metzger vorbestellt:

2 kg Schweineschulter
800 g Lammschulter
800 g fetten Bauchspeck (ungeräuchert)
250 g Brät
25 m Naturdarm vom Schaf, Kaliber 22-24

An technischen Geräten verwende ich eine gängige KitchenAid mit Fleischwolf-Aufsatz und Tüll-Aufsatz zum Füllen.

Jede Wurstsorte bekommt Ihren eigenen Beitrag der im Laufe der Herstellung beständig editiert und erweitert wird, das Kürzel tbc. zeigt an, dass die Wurst noch in der Mache ist. Manchmal kann das Dauern, weil ich Fotos von der Herstellung machen will, diese dann rauflade, verkleinern muss und, na Sie wissen schon.

Jetzt geh ich aber erstmal zum Metzger und hol die Sachen ab. Bis dann!

Das komplette Live-Bratwursten vom 1. März zum Nachlesen :

Die Vorbereitungen & der Einkauf:

http://antsinp.antville.org/stories/1767209/

Die Basis-Wurst (grobe Schweinsbratwurst), mit sehr vielen Step-Fotos und ausführlicher Beschreibung aller anfallenden Arbeiten:

http://Antsinp.antville.org/stories/1767247/

Rostbratwürstchen „so ungefähr Nürnberger Art“ als „ähnlich wie Blaue Zipfel“ serviert:

http://Antsinp.antville.org/stories/1767261/

Die würzige Fenchel-Lamm-Bratwurst:

http://Antsinp.antville.org/stories/1767309/

Die feurige Paprika-Merguez:

http://Antsinp.antville.org/stories/1767319/

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Freitag, 29. Februar 2008
Wie Raubkopien und freie Buchdownloads den Büchermarkt ankurbeln könnten. Paulo Coelho hat es vorgemacht.


Foto: Coelho

Eine schier unglaubliche Geschichte. Bestseller-Autor Paulo Coelho experimentiert bereits seit 2000 mit kostenlosen Downloads seiner Werke, forcierte und unterstütze heimlich Raubkopien. Jetzt sprach er erstmals öffentlich über sein Experiment. Warum kostenfreie Downloads eventuell gar nicht gelesen werden und warum die Verkäufe der gedruckten Ausgabe trotzdem ungeahnte Absatzhöhen erreichen können (und es in seinem Fall auch taten), erklärte und belegte Coelho auf der DLD Konferenz. "Es ist fantastisch", schwärmt Coelho, "man gibt den Lesern sein Buch und diese entscheiden, ob sie es kaufen wollen oder nicht."

Das Literatur-Café berichtet, inklusive eines Videos von Coelhos Auftritt bei der DLD, hier:

http://www.literaturcafe.de/paulo-coelho-buecher-kostenlos-zum-download/

Coelho der sich nach eigenen Angaben täglich drei Stunden im Austausch mit seinen Lesern im Netz aufhält, ist hier zu finden:

Blog:
http://paulocoelhoblog.com/

mySpace:
http://www.myspace.com/paulocoelho

Flickr:
http://www.flickr.com/photos/paulo_coelho/sets/

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Klingendes Video zum Wochenende (9)

Was Produzent und Musiker Kraans de Lutin anfasst groovt einfach. Martin Jondos Debütalbum zum Beispiel. Oder eben Tiger Hifi, das Dub-Kollektiv aus Berlin, deren erstes Album de Lutin ebenfalls produziert hat. Tiger Hifi „verdubben“ Popklassiker und das ganze verkommt keinesfalls zur peinlichen Mitsing-Covershow, es entstehen eigenständige, sehr raue, minimalistische Versions. Hier das klasse Video zu Madonnas „Music“ aus dem 2007 erschienen Album „Tiger Hifi".

Und weil Tiger Hifi nicht nur gut klingen sondern auch sehr nett sind, spendiert die Band hier für lau einen wirklich dicken Reggae-Rocksteady-Dub-Mix. Das „Tiger Hifi -Mixtape Vol I“ gibt es hier:

http://www.zshare.net/download/574596323b62d2/

http://www.tigerhifi.com/

http://www.myspace.com/tigerhifi

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Mittwoch, 27. Februar 2008
Schweinerei: Live-Wursten auf Samstag verschoben

Aus technischen Gründen verschiebt sich das Live-Wursten von Freitag auf Samstag. Aber dann. Zur Überbrückung der Wartezeit empfehle ich diese anregende Lektüre:


BuchBlog

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Dienstag, 26. Februar 2008
Perlen vor die Säue: das Hamburger Literaturhaus entdeckt den Poetry Slam

Sicher kein Schweinestall: Das Hamburger Literaturhaus (Foto/Ausschnitt:Claus-Joachim Dickow)

Das Hamburger Literaturhaus hat den Poetry Slam entdeckt, jenen Dichter-Wettstreit um die Publikumsgunst im fünf Minuten Takt, der sein dankbares Publikum seit über zehn Jahren in düsteren Kneipenkellern und auf Kleinbühnen erfreut und mittlerweile etabliert, auch in großen Theatern und im Fernsehen angekommen ist.

Schon jetzt öffnet sich auch das ehrwürdige Literaturhaus dieser abwechslungsreichen, überraschenden Lesungsform. Allzu überraschend soll es dann aber doch nicht werden, es gilt die Bewerbungspflicht! Für die Veranstaltung die sich schon im Titel mit der schönen Publikumsbeschimpfung "Perlen vor die Säue" empfiehlt, gilt es eine Leseprobe von max. 3 Seiten einzureichen, samt kurzer Biografie, bis zum 1. April 2008 an das Literaturhaus Hamburg (hoffentlich kein Aprilscherz!). Vertiefende Informationen, sowie Postanschrift und E-Mailadresse für alle Perlen finden sich direkt beim Hamburger Literaturhaus.

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Montag, 25. Februar 2008
Mixed Pickles # 10 - Verwählt, verwurstet, abgemahnt

Ja Schade, Hamburg!

Ja Schade, Hamburg! Da is er wieder, Euer Ole. Futsch ist die Chance einmal zu prüfen, wie ein Mann der Kultur, ein Mann der Kunst, die Geschicke der Stadt geleitet hätte. Mich hätte das interessiert. Soviel Mut hätte uns gut zu Gesicht gestanden.

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Live-Wursten!

Andere Männer träumen von schnellen Autos oder dem Meistertitel ihrer geliebten Fußballmannschaft. Ich träume vom Wursten. Schon immer wollte ich zuhause selbst Bratwürste herstellen. Das nötige Equipement (die Küchenmaschine, ein Fleischwolfaufsatz, eine Darmtülle (Sausage Stuffer)) haben sich eingefunden. Ich habe Schafsdarm (22/24 mm, füllfertig im Eimer) und Schweinedarm (26/28 mm, trocken gesalzen) bestellt. 4 Bratwurstsorten sind geplant ( Schweinsbratwurst, Blaue Zipfel „Nürnberger Art“, Lammbratwurst mit Fenchel, scharfe Merquez. Für Interessierte ist hier am Freitag Live-Wursten im Blog angedacht.

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Abgemahnt.

Heute Morgen wurde ich erstmals des Plagiats und der Urheberrechtsveletzung im Internet angeklagt. Der telefonischer Rechtsstreit endete nach zwei Minuten mit einem Urteil zu meinen Gunsten. Ich hatte schamlos von mir selbst geklaut.

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Schmeiß doch mal bitte jemand ein Fenster ein!

Ich habe mich geirrt. Es sind nicht die Menschen die riechen, es sind die Räume die sich für die Nichtraucherschutzgesetze rächen. Vergangenen Freitag musste ich den Besuch eines Konzertes vorzeitig abbrechen. Die vormals von Rauchschwaden durchwehten Räume eines ehemaligen Fundbüros riechen jetzt uneingeschränkt nach ätzendem Schimmel. Der Besuch einer nahe gelegenen Bar verschlimmerte die Situation. Mächtig drangen beißende Toilettendüfte in den kleinen Schankraum. Und beim Mars Volta-Konzert vergangene Woche, berichtete ein Freund, habe es gerochen „wie in einem Raum in dem tausend Jahre Zigarren geraucht wurden“. Dafür habe ich nicht aufgehört.

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Löwenstark:

Bleib ich eben zuhause. Und höre „Jungle Struttin“ von „The Lions“. Amerikanische Weißbrote können keinen Reggae. Diese Jungs schon. Und Rocksteady. Und Funk. Und Soul. Und Dub. Alles extrem verschleppt, dick und schwer, zum reinspringen und rumsuhlen. Und für das auf dem Album befindliche Lyn Collins-Cover (danke Loco) „Think (about it)“ ergeht hiermit sofortiger Kaufbefehl.

Vorhören:
http://www.myspace.com/lionsbread

Nachlesen:
http://www.ubiquityrecords.com/thelions.html

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