Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Dienstag, 5. August 2008
Gelesen: Der Kampf der Mähdrescher, Ina Bruchlos

Hurra! Endlich ein neuer Erzählband von Ina Bruchlos. Fans greifen sowieso willenlos zu, allen anderen sei gesagt: greifen Sie zu. Denn auch in ihrem mittlerweile dritten Erzählband, der jetzt im Hamburger Minimal Trash Art Verlag erscheint, brilliert Bruchlos mit ihren hochkomischen Alltagsbeobachtungen. Ina Bruchlos sieht genau hin, hört genau zu und denkt dann nach, denkt viel, denkt weit, denkt schnell. Wir dürfen mitfahren auf gedanklichen Achterbahnfahrten, die uns an Orte führen, die wir zu kennen glauben, aber so noch nicht betrachtet, so noch nicht bedacht haben.

Der Kampf der Mähdrescher handelt vom Scheitern der Kommunikation, erzählt von den Schwierigkeiten einer Jugend auf dem Land, den Problematiken einer Kunstausstellung im Hotel; die Heimatliebe der Hamburger wird beleuchtet. Es geht um Faulheit, Sammelwut und Papstwunder, Fox Mulder, das Christkind und Wim Wenders.

Mit stoischer Ruhe und nur scheinbarer Distanz zerlegt Bruchlos Alltag und Wirkung, literarisch, präzise, witzig, überraschend.

-----------------------------------------------------

Links zum Thema:

Ina Bruchlos liest auf weblesungen.de die Titel gebenden Geschichte:

Der Kampf der Mähdrescher

Autorin:
http://www.ina-bruchlos.de/

Verlag:
http://www.minimaltrashart.de/

Pressestimmen:

Die Welt
„...Wer praktikable, gradlinige Geschichten erwartet, deren Helden sich ohne allzu große Umwege von A nach B bewegen, der ist hier eher nicht richtig. Umgekehrt werden all die Leser ihre wahre Freude haben, deren Herz für das Rätseln, das scheinbar ziellose Flanieren und erst recht für das eigene Assoziieren schlägt." (Frank Keil in Die Welt)

Szene Hamburg
"... herrlich krude Ideen. Schöne Geschichten sind das, weil sie ein Gedankenkarussel in Gang setzen. So wird aus etwas Banalem ruckzuck etwas ganz Besonderes."

Ina Bruchlos
Der Kampf der Mähdrescher
Minimal Trash Art
2008, Auflage 1, 112 Seiten, 11,2 x 18 cm
€ 9,90
ISBN: 978-3-9808788-7-6

... Link


Erntezeit!

Toll! Nur 80 Tage und 160 Liter Trinkwasser später: Erntezeit!

... Link


Donnerstag, 31. Juli 2008
Das Stromberg Syndrom


Wirkt nachhaltig: die Stromberg-Belegschaft
Foto: Stromberg Fanclub

Bei mir wurde ja neulich akute Überversicherung festgestellt. Keine Sorge, da kann man was machen, das geht wieder weg. Ich zum Beispiel habe als ersten Schritt in den vergangenen zehn Tagen mutig die Spinnweben von allen Aktenordnern gewischt (auch denen im Keller und auf dem Dach), die in der Wohnung versteckten Papierhaufen zu einem Berg zusammen getragen und dann habe ich mir das mal alles durchgelesen. Und sortiert. Und gerechnet. Und gerätselt. Viel geweint.

Und dann habe ich bei allen
Versicherungsgesellschaften angerufen, Fragen gestellt, Status überprüft, Papiere beantragt, Konten aufgelöst, Verträge geändert.

Rückblickend kann ich nur sagen, es muss an der Pro7-Fernsehserie Stromberg liegen, anders ist es doch nicht zu erklären. Sämtliche Versicherungsgesellschaften, und es waren derer viele, überzeugten durchgehend durch freundliche, schnelle, kompetente Beratung, zügige Bearbeitung und flotten Briefwechsel.

Ja, da hab ich auch gestaunt. Ich habe in den vergangenen Tagen mehrfach (!) mit Herrn Heisterkamp (!) telefoniert, mit Herrn Steinke, mit Frau Seifert, zweimal sogar mit Herrn Stromberg (!) selbst (!). Und was soll ich sagen, wie ausgewechselt sind sie, die Angestellten und Führungskräfte in Deutschen Versicherungen.

Meine These: viele Jahre schon wird der ehrbare Beruf des Versicherungsfachangestellten durch die TV Serie "Stromberg" humoristisch karikiert in den Dreck gezogen, mir scheint, die Versicherungen haben reagiert. Es muss ein gigantischer Aufwand gewesen sein, gegen das eigene Image anzukämpfen, gegen Trägheit, Faulheit, Flurfunk und Telefonwarteschleifen. Trotzig aufzustehen und der Welt zu zeigen: wir sind ganz anders, mal ehrlich jetzt! Wird ja auch dauernd irgendwo wiederholt, die Serie, neue Staffel angekündigt, mein lieber Scholli, der Druck muss mörderisch sein.

Stimmt meine Theorie wünsche ich mir jetzt bitte schnell eine lustige Fernsehserie über die Mitarbeiter eines großen Telefonanbieters.

... Link


Samstag, 26. Juli 2008
Die rederei returns


Postkarte von Claudia, danke!

Ja gut. Es war nicht leicht diesmal. Also so schwer war es, ehrlich gesagt, noch nie. Wir wollten Schluss machen, einmal muss doch Schluss sein, jetzt aber echt mal; wir träumten von der ewigen Sommerpause, der unendlichen.

Wir haben dann sogar mit Alkohol nachhelfen müssen, Bier, Wein, zum Schluss Oúzo. Und als wir dann alle ein schickes blaues Hüttchen aufhatten, da war dann letztendlich diese Liste ausschlaggebend, mit all den wunderbaren Autorinnen und Autoren, die wir noch nicht gehört haben, die wir wieder hören wollen, die dringend mal auf die Bühne müssen. Da haben wir vor lauter Schreck noch einen Oúzo bestellt, vor lauter Vorfreude nach soviel Entscheidung.

Jetzt geht also unsere kleine Lesereihe ab September auf die Sechzig zu, detailreiche Programmankündigungen werden hier wieder zeitnah alle langweilen veröffentlicht, ein bisschen Vorfreude darf ich aber schon mal weiter geben, denn zum Saisonstart am 28. September haben bereits Bov Bjerg (dann mit druckfrischem Roman) und der Barmann von nebenan (in Farbe und bunt und mit neuen Texten) zugesagt! Da ist ja an Aufhören einfach nicht zu denken.

... Link


Klingendes Video zum Wochenende (24)

So mal anschnallen jetzt für Sister Carol ("Reggae's answer to Queen Latifah") und ihre Single "Natty Dread Congo" von 1996, die ich eben gerade erst mit zwölfjähriger Verspätung entdeckt habe.
Ein rumpeliger, Vintage-Rocksteady-Loop geadelt durch die glasklare Mörderstimme von Sister Carol. Großartig! Und der Song ist, auch nach all den Jahren, deutlich fresher als ich.
Big up, Sister Carol!

http://en.wikipedia.org/wiki/Sister_Carol

http://www.sistercarol.com/

... Link


Mittwoch, 23. Juli 2008
Sternstunden der Völkerverständigung

So ein Pech! In Didi und Hasis Imbiss-Paradies auf dem Pennymarkt-Parkplatz am Gardasee geht nix mehr. Gut dass Anke so prima Italienisch spricht und dem italienischen Verkäufer für Stromageneratoren alles genau erklären kann:

„Transformatore gestern puff, lookie!“

... Link


Montag, 21. Juli 2008
Idioten im Regen

Und zum Wochenbeginn gleich noch ein hübscher Streifen aus dem YouTube-Lädchen, gefunden bei ras.antville:

Apropos Idioten: hört das eigentlich jemals wieder auf, dieses Wetter. Auswanderer-Wetter. Nun wissen wir aber alle aus dem Bildungsfernsehen, dass Auswanderer zu 90 % lebensuntaugliche Vollschollis ohne jedes Sprachgefühl sind. Bleib ich eben hier. Sie auch? Na dann. Schöne Woche! Schirm nicht vergessen.

... Link