Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Montag, 16. Februar 2009
Der Hamburger mairisch Verlag bloggt

Der Hamburger mairisch Verlag bereichert seit 2002 das literarische Leben der Stadt, über die Stadtgrenzen hinaus erfreut das ausgewählte Programm des unabhängigen Verlages, der vorwiegend Debüts junger AutorInnen verlegt. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Arbeit für die freie Hörspielszene, die auf mittlerweile zwei CDs dokumentiert wurde.

Im mairisch Verlag sind auch die beiden Anthologien zu unserer Lesereihe KAFFEE.SATZ.LESEN erschienen. Unvergessen die verlagseigene Lesereihe Transit, die bis zu ihrer Einstellung im vergangenen Jahr, ein so spannender wie abwechslungsreicher, literarischer Pflichttermin war.

Jetzt wurde das Angebot der Verlagsseite (mit Terminkalender, Buchshop, Pressearchiv…) um ein hauseigenes Blog erweitert, für größere und kleiner Aktualitäten rund um den Verlag und seine AutorInnen, sowie der Hamburger Literaturlandschaft an sich:

mairisch Verlagsblog

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dunkelbunt: "Sun Dub" Limited Edition

Da kann sich der Herr Shantel mit seinem Bucovina Club mal warm anziehen, die derzeit spannensten Balkanbeats produziert der gebürtige Hamburger und Wahl-Wiener, DJ und Produzent Ulf Lindemann aka dunkelbunt. Im November bewies er das mit seinem geschmeidigen "Schwing die Hacken"-Remix, der freundlicherweise immer noch zum kostenfreien download bereit steht.

dunkelbunt vermählt cremige Balkan Beats mutig mit Versatzstücken aus Swing, Charleston, Dub, Reggae und Dancehall und lässt auf diesem Weg die, mittlerweile auch in die Jahre gekommene, Balkan-Disko in neuem Licht erstrahlen.

Im März erscheint jetzt eine dunkelbunt -Compilation, die neben den Klassikern "The Chocolate Butterfly" und "Ja Soldat" vom ersten Album „Morgenlandfahrt“ auch alle Singles der letzten Zeit enthält, "Kebab Konnektion", "Cinnamon Girl", "Sun Dub"…ein strikt limitiertes Best Off-Album mit vielen Remixen.

"Sun Dub" erscheint auf CD; zusätzlich gibt es noch eine Vinyl Box mit weiteren Remixen, beides kann ab jetzt in der Shop Section von www.dunkelbunt.tk vorbestellt werden.

http://www.myspace.com/dunkelbunt

http://www.dunkelbunt.tk/

Und auf Tournee ist dunkelbunt im Moment auch noch:

20.02. - Istanbul - Ghetto
21.02. - Istanbul - Ghetto
26.02. - Paris - Le Divan Du Monde
27.02. - Hannover - 3 Raum
06.03. - Bern - BeeFlat
14.03. - Ljubiljana - Metelkova
20.03. - Budapest - Kuplung

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Sonntag, 15. Februar 2009
Herr Paulsen schreibt einen Brief (11). Heute: an die Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH

Es muss ganz einfach so sein: Sie mögen keine Musik, Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH,

und die Musiker die Sie als Veranstalter betreuen auch nicht. Und Ihr Publikum schon mal gleich garnicht. Zumindest am gestrigen Abend entstand dieser Eindruck in Hamburg und es ist auch anders nicht zu erklären, dass Sie die Funk-Legende Tower of Power und den legendären Funkbrother Maceo Parker mit Band ausgerechnet in der Mehrzweck-Schulaula-Turnhalle des Grauens-CCH auftreten ließen.

Das Concress Centrum Hamburg und seine Räume mögen als Mahnung und Mahnmal für kommende Generationen von Architekten und Akustikern dienen, als Ort für Konzertveranstaltungen ist das CCH hingegen ungeeignet. Das, Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH, pfeifen die Hamburger Spatzen hörbar von den Dächern der alten Hanse, hörbarer jedenfalls als die Musik, die gestern zwischen Waschbeton zerbröselte.


Hier stirbt Musik! Das CCH in Hamburg

Insgesamt klangen Maceo Parker und Tower of Power so, als lausche man dem Konzert aus einem Mono-Transistor-Radio, dass in einen geschlossenen Schuhkarton verpackt, in die hinterste Saalecke geschmissen wurde. Drei Stunden spielten die Funk-Götter gegen den Schuhkarton an und den Saal dabei leer, es war schlicht kaum zu ertragen. Unerhört.

Wer aber sein Gemütchen an einem kühlen Bier temperieren wollte, für den fingen die Probleme erst richtig an. Bier war jedenfalls gestern keine Lösung. Mineralwasser leider auch nicht. Ich wüsste gerne, ob es Ihre Idee war, Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH, oder die des Catering-Unternehmens Stockheim selbst: für geschätzte 1.500 Konzertbesucher exakt drei Zapfhähne für Bier und Mineralwasser zur Verfügung zu stellen, von denen ein Zapfhahn nach der Pause schloss, in der letzten Stunde war dann sogar nur noch ein Zapfhahn offen. Bei sinkenden Besucherzahlen bedeutete dies gleich bleibend mindestens 40 Minuten um jede Getränkebestellung anzustehen. Gut dass der Abend, inklusive Pause, vier Stunden dauerte. Wollten Sie am Ende gar kein Geld verdienen, oder waren Ihnen die Besucher dieser Veranstaltung schlichtweg egal?

Ihre Respektlosigkeit, Ihre Lieblosigkeit gegenüber Musik, Musikern und Publikum war zumindest am gestrigen Abend bemerkenswert. Umgekehrt ist es die Liebe zur Musik, die mich, als mündigen und wissenden Konzertgänger, trotzdem immer wieder mal ins CCH treibt, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Nach diesem Abend ist es aber endgültig:
I ain´t gonna play CCH no more.

verärgert,

Paulsen

PS: Tower of Power und Maceo Parker spielen noch heute (15.02) in Berlin und am Montag (16.02) in Dortmund. Möge den Funk-Giganten und ihrem Publikum wenigsten dort noch die gebührende Akustik gegönnt sein.

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Dienstag, 10. Februar 2009
KAFFEE.SATZ.LESEN 56 im Februar - Heimat

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Die musikalische Heimat des Künstlers Nils Koppruch (SAM.) ist die Folkmusik, ist Country, Jazz und Blues mit deutschsprachigen Texten, seit vielen Jahren und auf sieben Alben mit der Hamburger Band Fink. Jetzt ist er mit seinem Soloalbum „Den Teufel tun“ musikalischer Gast bei KAFFEE.SATZ.LESEN.

Der Hamburger Kabarettist und Historiker Sebastian Schnoy nähert sich in seinem neuen Buch „Smörrebröd in Napoli“ der Heimatfrage mit einem Blick auf Europa, auf „die“ und „uns“, ein vergnüglicher Europa-Crahskurs, ironisch, schräg und treffend.

Von unterdrückten Emotionen, Liebe und Hass, Macht und Vergangenheitsbewältigung handelt Gunter Gerlachs aktueller, bitterböser Roman „Jäger des Alphabets“, der eindrücklich beschreibt, dass Familie oft eher Hölle als Heimat ist.

Die Heimat des Lyrikers Rainer Stolz ist Hamburg, er lebt und arbeitet in Berlin und stellt seinen Gedichtband „Während mich die Stadt erfindet“ vor, eine Stadt, die überall sein kann.

Katrin Seddig wiederum hat ihre Wurzeln in Brandenburg, ist in Hamburg zuhause und hat hier 2008 einen Literaturförderpreis gewonnen.

Informationen zu den Gästen im Februar:

Nils Koppruch

lebt und arbeitet als Musiker und freischaffender Künstler in Hamburg.
Von 1996 bis zur Auflösung 2005 war er Songschreiber, Texter und Sänger der Hamburger Band Fink. Sieben Alben veröffentlichte er mit Fink, dazu diverse Samplerbeiträge, Beiträge für Filmproduktionen und 2007 sein erstes Solo-Albums „Den Teufel tun“. Unter dem Pseudonym SAM. war Nils Koppruch Mitbetreiber verschiedener Ausstellungsräume und mit circa 100 Ausstellungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich zählt er zu einem der erfolgreichsten Künstler der so genannten U-Kunst– oder Off–Kunstszene.

DPA:„ ...., der Songwriter Koppruch legt sein erstes Soloalbum vor. Und überzeugt auf der ganzen Linie. „Den Teufel tun“ ist ein rarer Lichtblick im Allerlei deutscher Popmusik, unsentimentaler Folk imprägniert mit Großstadtblues. Gibt es sonst gar nicht, ganz eigene Mischung.“

http://www.nilskoppruch.de/

Sebastian Schnoy

Sebastian Schnoy studierte Geschichte an der Uni Hamburg und ist Deutschlands unterhaltsamster Historiker. Der mit sechs Kulturpreisen ausgezeichnete Kabarettist beweist in seinem neuen Buch „Smörrebröd in Napoli“ (rororo): „Nichts ist spannender als unsere Geschichte. Liebe, Hass, Verbrechen; Europas Geschichte ist das ideale Drehbuch für ein Hollywood-Drama“. Höchst komisch und lehrreich erklärt Sebastian Schnoy die Geschichte und die Macken der europäischen Völker und ihr ganz spezielles Verhältnis zu Deutschland, vereint spannendes Wissen, für das man sonst ein ganzes Geschichtsstudium benötigt.

http://www.sebastianschnoy.de/

Gunter Gerlach

Gerlach

geboren 1941 in Leipzig, studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Er schreibt Hörspiele, Rundfunkserien, Kurzprosa und Krimis. Für seine literarischen Veröffentlichungen wurde er 1992 mit dem Hamburger Förderpreis für Literatur ausgezeichnet, 2003 und 2005 erhielt Gunter Gerlach den Friedrich-Glauser-Preis für Kurzgeschichten. Im Krimi-Genre debütierte Gerlach mit dem Roman »Kortison« (1994), für den er 1995 den Deutschen Krimipreis erhielt. Eher komische Tragödie als Krimi ist Gerlachs neuer Roman „Jäger des Alphabets“ (Rotbuch 2008). Die Suche nach der Geliebten führt den Schriftendesigner Gordon Paulson auf die Spur seiner eigenen Familiengeschichte. Der unerklärliche Reichtum des Großvaters überdeckt die zerrütteten Verhältnisse, gekennzeichnet durch Verrat und Täuschung. Den Familienmitgliedern ist eine Sache gemein: Sie alle scheinen diesen Patriarchen zu hassen. Während die düstere Vergangenheit nach und nach ans Tageslicht tritt, steht für Gordon fest: Großvater muss sterben.

http://www.gunter-gerlach.de/

Rainer Stolz


Foto:Kerstin Rabenstein

ist 1966 in Hamburg geboren, nach seiner Ausbildung zum Verlagskaufmann und dem Studium der Soziologie, Psychologie, Philosophie und Pädagogik arbeitet er seit 2003 als freier Autor mit den Schwerpunkten Lyrik, Sprachspiel, Aphorismen und Essays. 1997 gemeinsam mit Lars-Arvid Brischke und Stephan Gürtler Gründung des Lyrikkreises „Die Freuden des jungen Konverters“, der zu einem Forum der Berliner Nachwuchslyrik wurde und bis 2004 bestand. 2003 ging aus diesem Kreis die Anthologie „Feuer, bitte! Berliner Gedichte über die Liebe“ hervor, herausgegeben mit Stephan Gürtler in der dahlemer verlagsanstalt. Er gründete die „Lyrik Lounge“ im Berliner Stadtmagazin „tip“. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt den Gedichtband „Während mich die Stadt erfindet“, der 2007 im Berliner Elfenbeinverlag erschien.

http://www.rainerstolz.de/

Katrin Seddig

1969 geboren, wuchs in einem kleinen Haus mitten im Wald in Brandenburg auf. Sie studierte einige Semester Philosophie in Hamburg, wo sie auch heute noch lebt, ist Mutter von zwei Kindern und schreibt, was das Zeug hält. Gunter Gerlach sagt über sie: „Sie schreibt Geschichten, da erblassen wir anderen Autoren vor Neid.“ 2008 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für Literatur und im nächsten Jahr erscheint Ihr erster Roman bei Rowohlt.

redereihamburg e.V. präsentiert:

KAFFEE.SATZ.LESEN 56 im Februar

„Heimat“

mit

Nils Koppruch | Sebastian Schnoy | Gunter Gerlach |
Rainer Stolz | Katrin Seddig |

Sonntag, 22. Februar 2009,
16:00 Uhr, Baderanstalt, Hammer Steindamm 62
neben S-Bahnhof Hasselbrook
im Hinterhof, 5. Stock.
Einlass 15:00 Uhr / Beginn 16:00 Uhr

KAFFEE.SATZ.LESEN Home

KAFFEE.SATZ.LESEN Flickr-Group

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BaS: Geht da noch was

Immer diese Musik hier von Leuten die wo keiner kennt! Heute groovt mal die Nachbarschaft im Kiosk: seit Mitternacht online, das neue Video von Büro am Strand mit unser aller MC Winkel. "Geht da noch was" fragen sich die Kieler Jungs und geben auf ihrem Album "Hitsköppe" direkt selbst die Antwort, ja, da geht so einiges. Ich sach ma nur so nebenbei: ich hab meine Karte für Wacken schon…

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Sonntag, 8. Februar 2009
Trauerfall Glückwunschkarte

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Samstag, 7. Februar 2009
Salvador Plascencias Roman "Menschen aus Papier" vorab als freier Download bei TUBUK

TUBUK. das Onlineportal für "nicht jedes Buch" geht immer wieder neue Wege, diesmal gemeinsam mit dem Hamburger Verlag Edition Nautilus. Schon vor Erscheinen der Deutschen Ausgabe des Romans "Menschen aus Papier" des jungen Autors Salvador Plascencia können TUBUK.-Mitglieder das Buch, zeitlich terminiert, als PDF kostenlos bei TUBUK. downloaden.

Downloadpage

Der Roman erscheint offiziell Ende Februar im Hamburger Edition Nautilus Verlag:

Der Roman

"Plascencia nimmt Platz neben Márquez, Calvino et al, schwärmte der britische Telegraph – andere verglichen ihn mit Matt Ruff, Jonathan Lethem, T.C. Boyle oder George Saunders. In seinem viel beachteten Romandebüt erzählt Salvador Plascencia von Federico de la Fe, der mit seiner Tochter Little Merced aus Mexiko, nach El Monte, USA, auswandert, nachdem seine Frau ihn verlassen hat. Dort beginnt er mit Hilfe einer Gang von tätowierten Nelkenpflückern und den seherischen Fähigkeiten von Baby Nostradamus einen Krieg gegen den allwissenden Saturn und eine Suche nach einem Heilmittel gegen Traurigkeit.
Mechanische Schildkröten, desillusionierte Heilige, die eine Scheinidentität als Wrestler führen, eine Frau aus Papier und Rita Hayworth sind nur einige der Figuren, deren Schicksale in dieser Geschichte von Krieg und verlorener Liebe miteinander verbunden sind. Zwischen Bandenkriegen und Papierschnitten ist dies auch ein Buch über die Wunden, die die erste Liebe und scharfe Gegenstände hinterlassen.
Jede Figur erzählt aus ihrer Perspektive, die verschiedenen Stimmen quellen im Buch über die Seiten, überlagern sich und löschen einander aus, selbst die Schnitte ins Papier finden sich im tatsächlichen Buch wieder – ein Roman mit Kultbuchpotenzial!"

Salvador Plascencia

wurde 1976 in Guadalajara in Mexiko geboren. Die Familie ließ sich in El Monte bei Los Angeles nieder, als er acht Jahre alt war. Er erhielt als erster Prosaschriftsteller ein staatliches Stipendium für Neuamerikaner. Menschen aus Papier ist sein erster Roman, erschienen bei McSweeney’s, San Francisco.

Pressestimmen

»Mit einem Hauch von magischem Realismus und eindrucksvoller Darstellung eines stilistischen Feuerwerks mischt Plascencia Fiktion und Realität in dieser originellen Geschichte über die Zerbrechlichkeit der Liebe und die Obsessionen, die diese hervorbringen kann.«
Time out

»›Menschen aus Papier‹ ist ein Roman wie kein anderer, er entwickelt sich wie ein Schmetterling aus dem Kokon, magisch und ideenreich, um eine Welt der Buchstaben entstehen zu lassen, die in die uns bekannte Welt sickert und dann ›metamorphorisch‹ zu etwas ganz anderem wird. Calvino, Borges und García Márquez kommen mir in den Sinn, aber Plascencias Buch ist eine ganz eigene Kreation, fest verwurzelt und hoch emporsteigend zur selben Zeit.«
T. C. Boyle

»Das überwältigende Debüt eines bis dahin ungekannten Talents. Ich kenne keinen jungen amerikanischen Autor, der ähnlich originell, innovativ oder stärker schreibt als Salvador Plascencia. ›Menschen aus Papier‹ ist grauenhaft und schön zugleich, experimentell im wahrsten Sinne: Das Buch schafft neue Möglichkeiten, grundlegend und zeitlos emotionale Subjekte auszuprobieren.«
George Saunders

»Originell, fremd und wunderschön geschrieben (...) ergreifend und faszinierend zu lesen.«
The Times
Quelle: Edition Nautilus

Salvador Plascencia
Menschen aus Papier
Roman
Deutsche Erstausgabe
Aus dem Englischen
übersetzt von Conny Lösch
Gebunden, Großformat,
aufwändig gestaltet, 256 Seiten
€ (D) 19,90 / sFr 35,90 / € (A) 20,50
ISBN 978-3-89401-587-9

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde unterstützt durch litprom.de

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