Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Sonntag, 7. Oktober 2007
Genussblogs Award 2007- Die besten kulinarischen Blogs

Die meisten, sogenannten „Koch“-Blogs, dachte ich bislang, sind Rezepturenaustauschstellen für Menschen mit zu viel Tagesfreizeit. Ein Vorurteil, und wie so viele Vorurteile aus der Unkenntnis geboren. Ich nehme alles zurück.

Beim Genussblogs Award 2007 sind zehn Blogs nominiert, die sich allesamt mit Kochen, Kulinarik und Küche beschäftigen. Ich kannte nicht einmal die Hälfte dieser Blogs und bin schlicht begeistert. Mit Fachkenntnis und oftmals auch Wortwitz kommt das Küchenlatein der Onlineköche auf den Schirm, größtenteils sind die Blogs beneidenswert schön gestaltet und die Fotografie anspruchsvoll.

Noch bis zum 15. Oktober kann bei Genussblogs.net abgestimmt werden, die Entscheidung dürfte nicht leicht fallen. Hier die Nominierten in alphabetischer Reihenfolge zum Entdecken, genießen und wählen:

Anonyme Köche:
http://www.anonymekoeche.net/

Chili&Chiabatta:
http://www.chili-und-ciabatta.de/

esskultur.at:
http://www.esskultur.at/

Fool for Food:
http://www.foolforfood.de/

Jans Küchenleben:
http://www.theofel.de/plog/

Küchenlatein:
http://ostwestwind.twoday.net/

Schreiberswein:
http://schreiberswein.twoday.net/

Spülkönig & Kitchenqueen
http://kunds.twoday.net/

The Drink Tank
http://drinktank.blogg.de/

Winnegirl:
http://www.winnegirl.de/

Die Veranstalter:

http://www.genussblogs.net/

Voting:
http://www.genussblogs.net/abstimmung/index.php?sid=45998&lang=de

Und wer sollte Ihrer Meinung nach ebenfalls nominiert sein? Ich freue mich über kulinarische Blog-Empfehlungen in den Comments.

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Macht glücklich(und Hunger): Ratatouille-der Film

Wenn Sie nur ein Fünkchen für gutes Essen und Kochen übrig haben, gehen Sie in diesen Film. Er macht glücklich. Dass die Trickfilm-Industrie mittlerweile Wunder vollbringen kann ist bekannt, auch bei Ratatouille ist der Realismus und Detailreichtum überwältigend. Die Geschichte der kochtechnisch ambitionierten Ratte Rémy, die Restaurant und Lebenswerk des verstorbenen Meisterkochs Auguste Gusteau rettet, besticht aber vor allem durch kluge Komik und kulinarische Sachkenntnis. Die Macher des Films haben ausschweifende Expeditionen nach Frankreich unternommen, viel gegessen, Küchen besucht und alles fotografiert: Zutaten, Gerichte, sogar Lebensmittelverpackungen. Das hat sich gelohnt, alles sieht sehr lecker aus, die Darstellung des Küchenalltags ist authentisch, bis hin zu Sprachgebrauch und Hierarchie.

Die Botschaft des Films, die Liebe und Hingabe zum Kochen, der Respekt vor den Nahrungsmitteln und die Absage an Fabrik-Futter, ist unaufdringlich aber deutlich in die rasanten Bilder eingebettet. Eine Schlüsselszene des Films ist für mich der Moment, als der böse-bedrohliche Restauranttester Anton Ego die erste Gabel des namensgebenden Gerichtes zu Munde führt. Was dann geschieht ist eine schon beinahe poetische Zusammenfassung der Liebe zum Kochen. Brillant!

Wir waren übrigens in der Kindervorstellung am Nachmittag (Erwachsene lachen doppelt) und sollten Sie Kinder im kinofähigen Alter haben, nehmen Sie diese mit. Einfacher ist Freude am Kochen und Essen nicht zu vermitteln. Schlimmstenfalls will Ihr Kind danach wahlweise Koch werden oder eine Ratte als Haustier. Da müssen Sie dann mal durch.

Zehnminütige Vorstellung des Films durch den Regisseur Brad Bird mit zwei langen Ausschnitten:

Links zum Thema:

Offizielle Homepage:
http://disney.go.com/disneypictures/ratatouille/

Filmkritiken:
http://www.film-zeit.de/home.php?action=result&sub=film&info=cinema&film_id=18945

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