Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Freitag, 4. März 2005
Kniffliges Internorga Gewinnspielrätsel geknackt!

Gewonnen hat ein Glas "Paulsens echter Preiselbeersenf" nebst herzhafter Würste:

Frau Pat aus Oberschwaben!

Das freut mich besonders, weil ich da große Teile meiner Jugend verbrachte. Frau Pat möge mir bitte ihre Postanschrift zukommen lassen, damit ich ihr die heiße Ware zukommen lassen kann!

Frau Schnatterliese und die anderen 236 Einsender lagen leider daneben. Den Hauptpreis, ein Abendessen mit mir im "Grindelchen" wollte keiner gewinnen. Höhö.

Auch sonst gabs heute nur Gewinner auf der Messe. Der Preis für die beste Performance ging an Radeberger! Morgens um 9:30 Uhr, 40 Leute am Stand, alle mit Bier in der Hand, lauschen andächtig mittelalterlichem Techno, Trockeneisnebel kühlt die Socken, Lichtkaskaden flammen auf, alle kucken als wär Sylvester, dann hält jemand ne Rede. Toll!

Drei Stunden später gewinnt Sarah Wiener, die es hier http://tofusofa.antville.org/ zu einiger Berühmtheit brachte, den Preis für die beste Performance einer Signierstunde ohne Fans. Gerade mal drei Menschen versuchen vor dem Tischchen in der zugigen Halle eine Schlange zu bilden, Frau Wiener lacht fröhlich aus einem schlammfarbenen Pullover und schüttelt ihr offenes Haar ganz wild während sie ihren Namen schreibt. Ich überlege kurz, ob ich nicht Don ein signiertes Büchlein mitbringe, verwerfe den Gedanken aber schnell, die Schlange ist mir doch zu lang.

Gewonnen haben auch unsere Messehostessen. Sie sind schöner als Andropovs Onkel das für möglich hält und jünger als ich das für möglich gehalten hätte. Darum rief die eine wahrscheinlich auch "Tuut-tuuuut", als sie dem Firmeninhaber ein Tablett in den Rücken stieß und die andere einem Mitarbeiter erklärte, er sähe aus wie "ein Pfund Schnitzelfleisch ". Ehrlich und direkt, ja so ist sie unsere Jugend! Preis wert!

Ich hab auch gewonnen. Ich darf jetzt bis Mittwoch jeden Morgen um 7:00 Uhr meine Tellerchen aufbauen und kann dann aber schon um 10:00 Uhr wieder heim!

Verloren hat nur der französische Schreihals. Die Plane ist zwar runter, aber jetzt redet seine Frau nicht mehr mit ihm. Schweigend sitzen sie einander gegenüber, in Holzstühlen hinter dem Tresen. Sie sind kaum zu sehen und man hört ja auch nichts. So sitzen sie da hinter Likörgläsern mit matschigem Obst und Schnapes drin und die Menschen gehen vorbei und sagen: " gut das keiner da ist, ich mag sowieso keinen Schnaps mit matschigem Obst drin! " Und dann kommen sie zu uns und essen eine Wurst. So eine, wie sie Frau Pat aus Oberschwaben gewonnen hat und so schließt sich der Kreis und ich muß bald ins Bett, wird ja wieder früh morgen.

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