Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Donnerstag, 9. Oktober 2008
Endlich! Musikvideos mit gesungener Inhaltsangabe

Kollege Mikeybar hat mich drauf aufmerksam gemacht: endlich gibt es Musikvideos mit gesungener Inhaltsangabe. Ein toller Service! Statt stinkelangweiliger Songtexte: what you see is what you hear!
Und selbst bei fortgeschrittener Alterssehschwäche können wir uns immer noch unsere Lieblingsvideos reinziehen. "Take on me" zum Beispiel, das "Aha"- Knallervideo aus den Achtzigern:

Take On Me: Literal Video Version by dustfilms.com

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Dienstag, 7. Oktober 2008
Leider nix gelernt: Markus Kavkas kleines Taschenbuch über das Erwachsenwerden

Markus Kavka ist das Einzige, was noch übrig ist von meinem MTV. MTV kenne ich gar nicht mehr, MTV wird schon lang nicht mehr für mich gemacht, MTV interessiert mich auch schon lang nicht mehr. Wenn ich Musikvideos sehen will kauf ich mir eine Werkschau auf DVD oder gehe ins Internet.

Markus Kavka ist also immer noch da, der souveräne Kumpeltyp, die coole Sau mit Herz, Markus Kavka find ich gut, schon immer. Und der ist also immer noch bei MTV. Das überrascht, der müsste doch jetzt schon…richtig, über 40 sein. Und da hat er ein Buch drüber geschrieben, „über das Erwachsenwerden“, so steht es in der Unterzeile von „Hamma wieder was gelernt“.

Leider ist das Buch eine ziemliche Luftnummer. Die versammelten Texte, allesamt Kolumnen aus seinem Zeitzünder-Blog, erzählen nämlich nicht wirklich Erhellendes zum spannenden „forever young“ Symptom unserer Generation, die sich mit dem Erwachsen werden deutlich weniger abfinden will als es die Generationen zuvor taten. Wahres Alter minus 10 Jahre, so wird heute Berufsjugendlichkeit errechnet.

Kavka, Jahrgang 67, erzählt stattdessen von sich selbst, Landjugend und Stadtentdeckung, Kassetten basteln für Mädchen, wie das jetzt so ist mit 40, warum er nicht heiraten will, dass es unbedingt okay ist mit 40 noch in die Disko zu gehen. Wir erfahren, dass seine Eltern super nette Leute sind und noch wohlauf, dass Berlin total hektisch ist, Rentensparen doch nicht so doof und Musik, Musik, Musik. Wenn man bis auf die letzte Single die gleiche musikalische Gutfind-Laufbahn durchschritten hat wie Kavka (und wie jeder späte 1960er Jahrgänger den ich kenne), also ABBA, Punk, Synthie, Gruft, Grunge, Metal, Britpop…(hier verlieren sich die Spuren individuell), dann wird es langsam öde. Kafka erzählt was er so anzieht mit 40 (H&M, Anzüge, American Apparel, Tiger of Sweden, Filippa K., Converse) und gibt Tipps wie man Musikfestivals überlebt.

Das weiß man doch alles schon irgendwie, das machen viele so, been there, done it, survived. An ordinary life. Ist das Buch vielleicht am Ende gar nicht für mich alten Sack geschrieben worden? Kaufen sich etwa Twens ein Buch übers älter werden? Ratlos legt man das Büchlein beiseite, leider hamma nix gelernt.

Zwei hübsche Sachen sind dann doch im Buch, ein sehr schönes, langes Interview mit Quentin Tarantino und die Top 100-Liste von Kavkas Lieblingsvideos (mit Kurzbeschreibungen) ist wirklich essentiell! Da kannte ich ein paar Videos noch gar nicht, die kuck ich mir jetzt mal im Internet an.

http://www.markus-kavka.de/wordpress/

http://zuender.zeit.de/kavka

http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/

Markus Kavka: Hamma wieder was gelernt- über das Erwachsenwerden
Rowohlt Tb. 2008
172 S.
8,95 Euro
ISBN-13: 9783499623790
ISBN-10: 349962379

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Montag, 6. Oktober 2008
MashUp of the week (3): Bootwerk-A Tribute To Kraftwerk

Sitze ich da am Wochenend auf dem Sofa und simuliere mit gespitzten Lippen und rollender Zunge lustiges Computertöne-Gelöt, diedeldiedel-diedeldi. "Hab ich auf CD" sagt die Liebste und wir sind beide überrascht. Kurzes Gewühl in staubigen Kisten, jawohl: "Members of Mayday-Sonic Empire". Weia!

Unfassbar alt, sehr schlicht…und sagenhaft catchy dieses diedeldiedel-diedeldi. 1992 war das, weiß das Internet, der olle Westbam, damals noch mit bürgerlichem Namen Maximilian Lenz unterwegs, und sein Kumpel Klaus Jankuhn. Und wie das so ist mit Internet, eine Seite gibt der anderen die Hand und schwupps, da ist er, der Mashup der Woche, und es steht wieder mal ein ganzes Album zum download bereit:

mashup industries, ein Zusammenschluss von Mashupkünstlern und Bootlegern, veröffentlichte schon im Juni 2007 das freie Bastardpop-Album „Bootwerk-A Tribute To Kraftwerk“. Und da wären wir wieder beim diedeldiedel-diedeldi: unter dem Namen „Land of Sonic Numbers“ finden sich die Members of Mayday auf einem Track mit Genesis(!) „Land of confusion“, Cypress Hills „Whats your number“ und Kraftwerks „Nummern“ wieder und davon gibt es sogar einen Videomash:

Auch die übrigen Nummern auf dem Album sind allesamt perfekt gelungene und unterhaltsame Bastelarbeiten namhafter Mashup-Künstler, Kraftwerk treffen auf diesem Album Tito Puente und die Beastie Boys gleichzeitig, Depeche Mode, Madonna, Robbie Williams und Harry Belafonte, Public Enemy, Dolly Parton und Timbaland. Doch, das geht:

Mashup Industries-Bootwerk-A Tribute To Kraftwerk

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Donnerstag, 2. Oktober 2008
Wie schmeckt eigentlich Rock´n Roll?

Nein, das ist es noch nicht, das klingende Video zum Wochenende, das ist Werbung für ein aussergewöhnliches Kochbuch:

Wie schmeckt eigentlich Rock´n Roll, hat sich der Musikfotograf, Graphiker und Webdesigner Jens Nink gefragt.

Samaneh Parvin Zamir, Katrin Lauter und Simone Voigt (v.l.n.r) von der Rockterrine, einem Cateringservice aus Trier, der seit 2003 überwiegend Bands und Musiker verpflegt, hatten Antworten.

Eine ausführliche Besprechung des höchst unterhaltsamen Kochbuches gibt es drüben, in der hauseigenen Kiosk-Küche NutriCulinary.

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Mittwoch, 1. Oktober 2008
The Word Magazin Albumcover Atlas

Ein großer Spaß der schnell süchtig macht: die fleißigen Leser des britischen THE WORD Magazin basteln gerade unter Zuhilfenahme von Google Maps an einer Albumcover-Weltkarte. Jeder kann mitmachen, eine hübsche Liste ist schon zusammen. Einfach gewähltes Album aus der Gesamtliste anklicken, schon erscheinen Location und Umgebungskarte des Album-Cover-Fotoshootings, oft auch mit kurze Infos zur Entstehungsgeschichte des Covers und weiter führenden Links. Wer also wissen will in welchem Schwimmbad Nirvana das Baby zu Wasser ließen und auf welcher Wiese bei Stuttgart sich die Fantastischen Vier fürs Lauschgift-Album räkelten, und wo genau in Camden Town The Clash so lässig rumstanden, der wird hier seine Freude haben, für Fans eröffnen sich ungeahnte Wallfahrtsmöglichkeiten:

Word Magazin Album-Atlas

(via)

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Montag, 29. September 2008
7315 Zigaretten später

Heute vor einem Jahr die letzte Zigarette geraucht. Nach 20 Jahren Hardcore-Rauchen. Schwupps, ein Jahr rauchfrei. In dieser Zeit habe ich 7315 Zigaretten nicht geraucht, eine Zahl die mich einigermaßen fassungslos macht. Was für ein Berg.

Geld gespart habe ich auch. 1755,60 Euro. (Zigaretten und Geld hat rauchfrei-online.de bis heute für mich gezählt und mich, gerade in der Anfangszeit, kostenlos mit maßgeschneiderten Tipps sehr bestärkt). Der größte Gewinn ist aber der Verlust der Zwanghaftigkeit. Nicht mehr dürfen, dafür aber auch nie mehr müssen. Und Lachen wird nicht mehr jedes Mal zum Hustenanfall.

Und eigentlich war das auch ganz einfach. Bis auf die ersten Tage. Und die drei Monate danach. Aber dann, dochdoch. Heute denke ich nur noch an Zigaretten, wenn nach einem schönen Essen der Espresso kommt. Ich trink dann zwei Espresso und schon gehts wieder. Ehrlich gesagt: ich glaube, Sie können das auch.

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Samstag, 27. September 2008
SIM Kontakte vom alten Handy auf das iPhone

(Foto: daddytypes.com)

Vor ein paar Tagen jammerte ich hier, das dass iPhone nicht in der Lage sei, mein altes Telefonbuch von der SIM-Karte zu lesen. Eine Synchronisierung schien nur übers Adressbuch des Mailprogramms auf dem Rechner möglich, das war aber Rufnummern-technisch bei mir nicht gepflegt. Eine Bluetooth-Verbindung mit dem Rechner scheiterte am alten Handy-Model, alles ziemlich ärgerlich.

Da komischerweise niemand meinem Gemaule widersprach und ich nach stundenlanger Recherche im Internet hunderte von kompliziertesten Lösungsmöglichkeiten fand, die in der Praxis alle nicht funktionierten, habe ich dann alle Rufnummern der letzten vier Jahre händisch in das Adressbuch des Rechners übertragen und dann aufs iPhone synchronisiert.

Dabei wäre die Lösung so einfach gewesen:

Auf dem iPhone unter -> Einstellungen -> Mail, Kontakte, Kalender -> SIM-Kontakte importieren ->draufdrücken...fertig.

Zudem gehen die SIM-Daten so auch bei der nächsten Verbindung mit dem Rechner direkt ins Adressbuch des Mailprogramms.

Da nich für, würde der Hamburger sagen.

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