Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Donnerstag, 30. Oktober 2008
31.10. Ausstellungseröffnung Panoramicum


Hafen Viewpoint, Foto: panoramicum.de

Endlich! Der Hamburger Jung, dessen beeindruckende Panorama-Fotografie (gerne auch mal in heavy rotation & full swing) immer wieder auch auf panoramicum.de zu bestaunen ist, eröffnet am morgigen Freitag den 31.10.08 um 20:00 Uhr die Pforten zur kleinen Werkschau in der Kaderschmiede Ottensen.
Großformatiges statt Onlinegepixel! Der Unterschied ist ungefähr so wie der Band Kraftwerk nur auf der Heimanlage zu lauschen oder die Band Kraftwerk live zu sehen.

panoramicum
planeten.panoramen.escheresque

Vernissage am 31.10.2008, 20:00 Uhr

Kaderschmiede Ottensen
Am Felde 37
22761 Hamburg

Und "escheresque" ist mein neues Lieblingswort.

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Zukunftsperspektive

Ja, erzählt er: das war der Hammer! Das Ding ist von Anfang an explodiert, zack durch die Decke, neue Filialen am Fließband eröffnet, Champagner saufen bis Oberkante-Unterkante. In zehn Jahren haben wir das zusammen aufgebaut, von Null auf Hunderttausend. In zehn Jahren! Jaha! Läuft immer noch gut. Nee, ich schmeiß den Laden jetzt alleine, war echt schwierig am Schluss mit meinem Partner. Erst hat er immer alles aufgeschoben bis kurz vor knapp, später hat in das dann alles überhaupt nicht mehr interessiert. Der ist einfach nicht mehr gekommen, hat nur noch World of Warcraft gespielt. Tag und Nacht. Telefon war auch immer aus. Das wurde immer schlimmer mit seiner Sucht. Ist ja eine Sucht, ja! Jetzt hat er von sich aus Tschüss gesagt, stell dir vor, der hat sich das Zuhause genau ausgerechnet, wie viel Kohle ihm zusteht und wie lang er davon leben kann. Und weißt du was, er hat ausgerechnet, dass er mit seiner Abfindung die nächsten zwei-drei Jahre nonstop World of Warcraft spielen kann, wenn er sparsam ist, sogar vier Jahre. Das hat ihm gereicht, das war eine echte Zukunftsperspektive für ihn. Der ist hier pfeifend raus.

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Montag, 27. Oktober 2008
MashUp of the week (4): Fa Fa Fa good by DJ Moule

Funky! James Brown trifft den Taxman und fühlt sich gut.

Download via DJ Moule.com

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Sonntag, 26. Oktober 2008
Lass uns das doch nachher bei einer Tasse Kaffee besprechen!

Irgendwie befindet sich die Töpfer- und Keramik-Branche so imagetechnisch wohl gerade im Umbruch:


http://www.shopmodi.com/products/gun-mug


http://www.karichdesign.com/

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Donnerstag, 23. Oktober 2008
Not eines Handlungsreisenden

Vielleicht ist es ja nur eine Fehlstellung der Zähne, des gesamten Kiefers! Nein, es kann nicht sein. Das junge blonde Mädchen sieht angeekelt zu mir herab, „zu viel!“, sagt sie und lässt das Blöckchen sinken.

Ich wiederhole noch einmal meine Bestellung, zuerst die Muscheln in Weißweinsauce, dann die ganze Dorade mit Salat. Zuviel, wiederholt das dünne Mädchen und verschränkt die Arme. Ich kucke verblüfft. Das habe noch nie ein Gast gegessen, erklärt das Mädchen. Dann wird’s Zeit, brause ich schon ein bisschen auf. Doch, nein, leider nix zu machen. Erst die Muscheln und dann schauen wir einmal weiter, befielt das Mädchen und der Ekel um ihren Mund scheint beinahe schon einen Schrei zu bilden. „Es sind doch nur Schalen!“, will ich dem blonden Mädchen noch erläutern, aber es ist schon geflüchtet.

Ich denke dass es gut war, dem dünnen Mädchen nicht zu erzählen, dass das Essen in der Fremde das Wichtigste ist und dass es lang gehen muss, mehrgängig sein muss, weil die Hotelzimmer riechen und hässlich sind und nur bei Dunkelheit, mit geschlossenen Augen überhaupt zu ertragen, darum Wein und Essen, so lange es geht, als Vergnügen, ein Genuss, die Zeit wegessen. Sie ist zu jung, sie hätte es nicht verstanden, ihr Kiefer wäre raus gesprungen vor Schreck.
Ich kann sie von meinem Platz aus sehen, sie redet über mich, rollt die Augen, ihr Chef nickt mitleidig mit zusammengepressten Lippen, sieht mit abschätzigem Blick zu mir herüber.

„Mein Chef sagt auch dass das gar nicht geht Muscheln und Dorade, schafft keiner, hier, das ist nämlich ein Kilo Muscheln, guten Appetit.“ Die Muscheln sind wunderbar, die besten die ich je aß, das Geheimnis, ich kommen lange nicht drauf, ist, neben unfassbar viel Knoblauch und Wein und Gemüse und Butter…Ingwer! Ein Hauch Ingwer, Muscheln ungeahnt gut!

Ich habe Hunger. Um nicht weiter aufzufallen bestelle ich noch ein Glas Weißwein, den anderen diesmal. Das waren ja nur Schalen und Sud. Die Brötchen habe ich kaum angefasst, Brötchen passen nicht zu Muscheln, nix passt zu Muscheln, nur unfassbar viel Knoblauch und Wein und Gemüse und Butter, und neuerdings Ingwer. Wie denn die Muscheln waren, fragt das blonde Mädchen. Ich zeige mich begeistert. „Na Gott sei dank", sagt das Mädchen, "ich dachte schon sie seien sauer auf mich!“

Ich habe wirklich noch Hunger. Käse! Käse ist unverbindlich. Kann man machen. Käse schließt den Magen! Es gibt eingelegten Schafskäse und eingelegten Ziegenkäse. Ich kann mich nicht entscheiden. Es gibt auch eine Käsevariation, die bestelle ich mit fester Stimme. Das Mädchen ekelt sich sehr vor mir.

Das Mädchen ekelt sich so sehr vor mir, dass die junge braunhaarige Bedienung einspringen muss, sie bringt den Käseteller, gemeinsam sacken wir in die Twilightzone: denn jetzt sagt das braunhaarige Mädchen unvermittelt und mit klarer Stimme: „Aber schön aufessen, jetzt! Damit das Morgen auch schönes Wetter wird!“ Ich kann mich gar nicht bewegen nur weiter atmen, sitze da und glotze. „Meine Freundin hat mir erzählt, dass sie eigentlich sogar noch die Dorade essen wollten!“ Kichernd entschwindet das braunhaarige Mädchen.

Ich esse den üppigen Käseteller mit einer Mischung aus Scham und Vergnügen. Die dünnen Mädchen schauen vom Tresen zu mir herüber, lachen und trinken lustige Getränke mit Strohalmen. Ich lasse nur die unerklärliche Nocke Philadelphia-Frischkäse liegen, drei Oliven und einen roten Dipp der riecht und schmeckt wie die Turnhalle einer Knabenbesserungsanstalt. Ich hätte aufessen sollen. Die Blonde naht, Triumph im Schritt. „Na!“. Und dann: „Nicht mehr aufessen? Kann ich abräumen?“ Sie spricht als sei ich ein niedliches Baby. Ich antworte nicht. Sie nimmt die Teller auf. Geht. Dreht sich noch mal um. Bleibt stehen: „Und? Noch die Dorade?“

Später will man mich kaufen. Nein nicht wirklich, wahrscheinlich bekommt jeder hier noch einen Schnaps aufs Haus. Ich bestelle einen Carajillo. Ob ich denn noch einen Brandy aufs Haus haben wolle? Ich mache darauf aufmerksam, dass der Brandy bereits im Carajillo ist. Hat sie nicht gewusst, ich fühle mich sofort: altväterlicher Kluscheisser. Trotzdem noch einen Brandy? Zwei wären tatsächlich zuviel, erkläre ich. Noch einen Espresso? Ich erkläre, dass auch der sich bereits im Carajillo befindet und schlage vor, sie könne mir doch einfach den Carajillo ausgeben. Das ginge nicht, denn: „den hab ich schon gebongt.“
Dann nix? Dann nix!

––

www.don-carlos-bremen.de

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Sonntag, 19. Oktober 2008
Die Schweizer Bestsellerautorin Katharina Faber zu Gast bei KAFFEE.SATZ.LESEN 53 (und Ina Bruchlos, Martin Bartholmy und Der Büro!)

Da ich diese Woche mal wieder auf Montage bin, hier der Hinweis auf unsere Lesung am kommenden Sonntag, ich hoffe wir sehen uns!

Zur 53sten Ausgabe des Hamburger Sonntagssalons für neue Literatur wird die Schweizer Autorin Katharina Faber ihren Bestseller »Fremde Signale« (bilgerverlag, Zürich) vorstellen; bei einem von derzeit nur zwei geplanten Live-Auftritten der Autorin in Deutschland. In Ina Bruchlos neuem Buch »Der Kampf der Mähdrescher«, das jetzt im Minimal Trash Art Verlag, Hamburg, erschienen ist, brilliert sie mit hochkomischen Alltagsbeobachtungen. Mit stoischer Ruhe und nur scheinbarer Distanz zerlegt Bruchlos Alltag und Wirkung literarisch, präzise, witzig, überraschend. Der Berliner Autor Martin Bartholmy lässt den Protagonisten seines neuen Buches »Mit Karl Napf durch Deutschland: Geschichten von Städten« ebenfalls genau hinsehen. Karl Napf bereist 25 Deutsche Städte, eine literarische Bestandsaufnahme des Deutschlands von heute, in der sich Alltägliches und Wundersames mischen. Natürlich war Karl Napf auch in Hamburg. Musikalische Gäste sind Arne Nielsen und Stopher Secher, gemeinsam sind sie »der Büro«. Schriftsteller Nielsen (»Donny hat ein neues Auto und fährt etwas zu schnell«, Liebeskind Verlag München) schreibt die deutschsprachigen Lieder der dänischen Zweimann-Pop-Band. Bei KAFFEE.SATZ.LESEN werden sie ihre „größten Hits zum Besten geben“.

Informationen zu den Gästen im September:

Katharina Faber, *1952

Katharina Faber wurde 1952 geboren. 2002 erscheint ihr Roman »Manchmal sehe ich am Himmel einen endlos weiten Strand«, für den sie 2003 den Rauriser Literaturpreis für den besten deutschsprachigen Debütroman erhält. 2005 erscheint ihr Erzählband »Mit einem Messer zähle ich die Zeit«, und Katharina Faber erhält den Kunstpreis Zollikon. 2008 erscheint »Fremde Signale«, Katharina Fabers zweiter Roman.Das Buch erzählt die Geschichte der drei jungen Toten Michail, Linette und Boris, die als Schutzengel ausgeschickt sind, über das Leben eines in den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts geborenen Mädchens zu wachen. Wenn die Toten als Schutzengel zu uns reden, tun sie das nicht in einer Sprache oder mit den Zeichen einer Sprache. Wenn sie warnen, werden sie oft nicht verstanden, weil die Signale, die sie uns übermitteln, fremde Signale sind.

»Ein sympathisches, stilles Buch über das aufreibende Leben der Toten.« Iris Radisch, DIE ZEIT

»Brillant ... meisterhaft ... erschütternd.« Simone von Büren, NZZ am SONNTAG

»Die Schweiz und Zürich sollten sich bewusst sein, was für eine großartige Autorin hier zuhause ist.« Hubert Winkels, Literaturkritiker (u.a. DIE ZEIT, Deutschlandfunk)

http://www.kfaber.ch/

Ina Bruchlos *1966

»Der Kampf der Mähdrescher« (Minimal Trash Art Verlag, Hamburg) heißt ihr mittlerweile dritter Erzählband, der jetzt im Hamburger Minimal Trash Art Verlag erscheint. Und wieder brilliert Bruchlos mit ihren hochkomischen Alltagsbeobachtungen, sieht genau hin, hört genau zu und denkt dann nach, denkt viel, denkt weit, denkt schnell. Wir dürfen mitfahren auf gedanklichen Achterbahnfahrten, die uns an Orte führen, die wir zu kennen glauben, aber so noch nicht betrachtet, so noch nicht bedacht haben. Der Kampf der Mähdrescher handelt vom Scheitern der Kommunikation. Mit stoischer Ruhe und nur scheinbarer Distanz zerlegt Bruchlos Alltag und Wirkung literarisch, präzise, witzig, überraschend.

http://www.ina-bruchlos.de/

Martin Bartholmy *1965

lebt in Berlin und arbeitet als Journalist und Lektor. Schon 2005 begeisterte er das KAFFEE.SATZ.LESEN Publikum mit seiner Gedichtsammlung "Mein mittlerer Kochtopf", jetzt ist sein Erzähl-Zyklus »Mit Karl Napf durch Deutschland: Geschichten von Städten« im Berliner Anikkänbrö & Knetemelk Verlag erschienen. Karl Napf bereist 25 Deutsche Städte, eine literarische Bestandsaufnahme des heutigen Deutschlands , in der sich Alltägliches und Wundersames mischen. Natürlich war Karl Napf auch in Hamburg.

http://www.k400.de/

Der Büro

Musikalische Gäste sind diesmal Arne Nielsen und Stopher Secher, gemeinsam sind sie »der Büro«. Schriftsteller Arne Nielsen lebt in Hamburg und hat bislang zwei erfolgreiche Erzählbände veröffentlicht, »Donny hat ein neues Auto und fährt etwas zu schnell« und »Buddeln, 1-3« (2006), beide Bücher im Liebeskind Verlag, München. Er singt und schreibt die deutschsprachigen Lieder der dänischen Zweimann-Elektropop-Schlager-Band, „damit ich vor die Tür komme, bis mein Roman fertig ist“.

http://www.myspace.com/derbuero

redereihamburg e.V. präsentiert:

KAFFEE.SATZ.LESEN 53 im Oktober

„Signale“

mit

Katharina Faber | Ina Bruchlos | Martin Bartholmy| der Büro

Sonntag, 26. Oktober 2008,
16:00 Uhr, Baderanstalt, Hammer Steindamm 62
neben S-Bahnhof Hasselbrook
im Hinterhof, 5. Stock.
Einlass 15:00 Uhr

Weitere Informationen zur Lesereihe finden Sie im Internet unter:

http://www.redereihamburg.de/

http://redereihamburg.wordpress.com/

und

http://tubuk.com/profile/redereihamburg

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Samstag, 18. Oktober 2008
Klingendes Video zum Wochenende (32)

Jeder hat ja so seine dunklen Geheimnisse: ich war in meinem Leben schon auf 15 Phillip Boa & The Voodooclub Konzerten. Aktuell droht der der Meister mit einer Tour für 2009.
Ich glaub ich geh mal wieder hin.

"Sleep a livetime" vom aktuellen Album "faking to blend", ein Picture Video Clip mit wunderschönen Bildern des Fotografen Olaf Heine:

http://www.phillipboa.de/

http://www.myspace.com/phillipboaandthevoodooclub

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