Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Freitag, 27. Januar 2006
"Macht doch mal was mit Publikum!". Warum Herr Svensson und ich uns auf Sonntag freuen.


KAFFEE.SATZ.LESEN, Foto: Kerstin13

Die gestrige „Kudder&Kiosk“-Lesung war ein Knüller! Riesen Ansturm, neun Zuschauer fanden den Weg in die Buchhandlung! Eine der Buchhändlerinnen stärkte sich vor der Lesung mit einem speckig glänzenden Leberwurst-Graubrot und sorgte so für die Duftnote, die uns den restlichen Abend umwehte. Durch die übersichtliche Gästezahl entspann sich so manches gutes Gespräch. So fragte mich zum Beispiel in der Pause eine ältere Dame mit schlohweißem Haar, nachdem ich zwei Geschichten aus der Welt der Sterneköche gelesen hatte, ob ich es „denn schon mal mit Kochen versucht habe?“. In der Pause, die wir rauchend an der Open Air-Bar vor der Buchhandlung verbrachten und an gefrorenem Wein leckten, verloren wir einen Besucher. Das kenne er ja alles schon und da käme wohl nix Neues, polterte der Enttäuschte und verschwand in die Nacht. Da warens nur noch acht. Bedanken möchte ich mich ganz besonders bei dem jungen Mann, der gestern herzlich, viel und an den richtigen Stellen lachte. Das erleichterte zumindest mir den Vortrag ungemein. Ich vermute, dass er Blogger ist, traute mich aber nicht zu fragen, zu groß war meine Sorge, er könne evtl. nicht wissen was Blogger sind und mich für aufdringlich halten. In jedem Fall: Danke, Mann!
Beim anschließenden "Arbeitsessen" mit der Buchhändlerin lernte ich eine neue Dimension kulinarischer Vergewaltigung kennen. Beim Italiener der auch Indisch kocht, gabs zum trockenen Grillfleisch hausgemachte Kräuterbutter. Aus Magarine.

Nach diesem kleinen Ausflug auf die Bühnenbretter freuen Herr Svensson und ich uns jetzt sehr auf Sonntag. Wir besinnen uns auf unsere Kernkompetenz, dem Veranstalten von Lesungen:

KAFFEE.SATZ.LESEN 27
Sonntag, 29.01.06, 16:00 Uhr

Auch 2006 präsentiert die redereihamburg. e.V. wieder monatlich neue literarische Stimmen, spannende Talente, etablierte Autoren und neue Bücher. Jetzt startet unsere Sonntags-Lesereihe KAFFEE.SATZ.LESEN ins vierte Jahr ihres Bestehens. Diesmal mit dabei: der Hamburger Autor Gunter Gerlach mit seinem neuen Roman „Ich bin nicht“ und die junge Autorin Christiane S. Kulzer aus Berlin stellt ihren Erzählband „Wenige Stunden spärlichen Lichts“ vor. Außerdem zu Gast Janna Steenfatt aus Leipzig, sowie Andreas Melchner und Alexander Roesler.

Sonntag, 29.01.06, 16:00 Uhr
Baderanstalt
Hammer Steindamm 62
neben S-Bahn Hasselbrook
im Hinterhof, 5. Stock
5 Euro

mit
Gunter Gerlach
Christiane S. Kulzer
Janna Steenfatt
Andreas Melchner
Alexander Rösler

Gunter Gerlach*1941



Auf einem Flughafen begegnen sich zwei Männer. Beide haben einen Grund zu verschwinden. Sie tauschen ihre Pässe, und jeder tritt die Reise des anderen an, obwohl sie kaum etwas voneinander wissen. „Ich bin nicht“, Gunter Gerlachs neuer Roman ist im yedermann Verlag erschienen und wir freuen uns sehr, das Gunter Gerlach sein Buch bei uns vorstellen wird. Der Hamburger Autor ist Gründungsmitglied mehrerer Künstler- und Autorengruppen und Mitglied der Gruppe um das Hamburger Dogma. Er veröffentlichte dreizehn Romanen, davon sechs Krimis, zuletzt "Der Haifischmann" und "Irgendwo in Hamburg". Zehn Literaturpreise (Deutscher Krimipreis, Friedrich-Glauser-Preis) hat Gerlach in den letzten Jahren gewonnen und das Hamburger Abendblatt schrieb über ihn: Was und wie dieser Autor schreibt, das ist selten in der deutschsprachigen Literatur.

Christiane S. Kulzer*1974

Christiane Kulzer

in Brüssel geboren, wuchs bei Stuttgart auf und folgte zu Beginn des Studiums den Wurzeln ihrer Familie nach Berlin. Dort zieht sie die Ideen ihrer Geschichten aus Erlebten, Beobachtetem, Erdachtem, Verdrehtem. Sie schöpft aus einem facettenreichen Leben, das sie als Barfrau, Mutter, Psychologin und eben Autorin in Berlin-Kreuzberg führt. Mit „Wenige Stunden spärlichen Lichts“ legt sie ihre dritte Veröffentlichung vor (isgon Verlag, Berlin) Christiane S. Kulzer wirft einen Blick auf die Liebe ohne rosarote Brille: ein davonschleichender Stolz, ein verloren gegangener Hund, ein roter Traum, ein wörtlich zu nehmender Mann, fader Mittelstands-Ehe-Sex und die Königin des Abendlandes – nur einige Vorkommnisse im Leben gefühlstaumelnder Protagonistinnen, die Christiane S. Kulzer klar, manchmal zynisch und schmerzhaft zu schildern weiß.

Janna Steenfatt *1982,
in Hamburg geboren, studiert am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, der Kaderschmiede der neuen Deutschen Literatur. Wir freuen uns dass wir sie für unsere Lesung zurück in Ihre Heimstadt holen konnten.

Andreas Melchner *1976,
der gebürtige Münchner lebt und arbeitet seit längerem in Hamburg. Bisher
verfasste er insbesondere Kurzgeschichten und Gedichte. Dazu entstand das
Musik-Projekt „Wortklang“ bei dem Andreas Melchner gemeinsam mit dem
Pianisten Wolfgang Rüter eigene Gedichte in Liedform umsetzt. Sein Interesse beim Schreiben gilt dabei dem Menschen und seinen Lebenssituationen. Die Wirkung einer Ausnahmesituation auf den einzelnen zu beschreiben und gleichzeitig auf die unendliche Vielfalt der möglichen Lebenssituationen zu deuten, welche die Menschen sich erschaffen können, ist der Fokus seiner Arbeiten.

Alexander Roesler *1965,
in Kassel geboren, studierte in Berlin Medizin. Als Assistenzarzt arbeitete er in Marbung, Chicago, Basel und Frankfurt. Schon vor seiner Habilitation in Hamburg schrieb Roesler.
Unterstützung fand er durch das Hessische Literaturforum und einen Stipendiumsaufenthalt im Kloster Cismar. Seine so kurzen wie komischen Alltagsbetrachtungen sind immer treffend und auf den Punkt geschrieben. Er veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten und einen Roman. "Man sieht sich" erschien 1999. Roesler ist verheiratet und Vater zweier Kinder.

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unter:

redereihamburg

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Bilder gibt es unter:
KSLonFlickr